Mitten in Dachau:Die Rettungssäge für Gruselfans

Lesezeit: 1 min

Wer an Halloween weder Süßes noch Saures mag, der sollte sich hinter zugezogenen Gardinen verstecken und einen Film einlegen. Ein neuer und für alle Gruselfans wirklich harter Streifen bietet viele Kettensägen, Äxte und Überraschungsdarsteller

Kolumne von Thomas Radlmaier

Muahahaha, es ist Halloween. Dienstagnacht streifen die Untoten durch Dachaus Straßen. Frankensteine, Werwölfe, Vampire, Zombies und - die fiesesten Gestalten von allen - Clowns ziehen von Haustür zu Haustür und verlangen Süßes, sonst gibt's Saures. Wer den finsteren Gestalten lieber aus dem Weg gehen möchte, sollte besser so tun, als sei er verreist. Also Licht aus und Jalousien runter, liebe Halloween-Muffel! Man kann es sich zu Hause in der Dunkelheit gemütlich machen und wahlweise ein paar Kerzen anzünden, die Schmusedecke überwerfen und einen guten Film einlegen. Es wäre eigentlich die Zeit für einen Horrorklassiker. Hier ein paar Vorschläge für die ganz Harten: Dracula, Der Exorzist, Die Fliege, The Shining oder The Texas Chain Saw Massacre auf deutsch Blutgericht in Texas, bei dem eine Kettensäge eine nicht ganz unwesentliche Rolle spielt. Mehr sei nicht verraten, man will ja nicht spoilern.

Oder aber man legt diesen Streifen ein: Die Rettungssäge (im Hintergrund muss man sich jetzt Donnerschlag und Blitzlichtgewitter vorstellen). Der Film zeigt Szenen, die man eigentlich nur aus den oben genannten Streifen kennt: ein stillgelegtes Firmengelände in der Dunkelheit, atmosphärische Musik und Männer mit Masken, Handschuhen - und einer Kettensäge. Sie zersägen damit alles, was ihnen in die Quere kommt: hauptsächlich Wellblechdächer und Türen. Die Funken fliegen, Rauch steigt auf. In einer Sequenz ist es wie bei The Shining: Ein Mann hakt mit einer Spitzaxt in die aufgesägte Stelle eines Daches. Er hebt das Blech hoch und schaut ins Innere. Während der Killer bei The Shining in diesem Moment sagt: "Hier ist Johnny", bleibt der Mann in Die Rettungssäge stumm. Er trägt ja auch eine Gasmaske. Aber er könnte sagen: "Hier ist die Feuerwehr."

Bei dem kurzen Film handelt es sich um ein Produktvideo eines Motorsägenherstellers, bei dem Mitglieder der Dachauer Feuerwehr die Hauptrollen spielten und ein neues Modell entsprechend in Szene setzten. Pressesprecher Wolfgang Reichelt meint: "Das Ergebnis kann sich sehen lassen."

© SZ vom 31.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: