Mit 67 gestorben:Trauer um ein Vorbild

Beerdigung

Trauerfeier für die langjährige Gemeinde- und Kreisrätin Hiltraud Schmidt-Kroll (SPD) in Karlsfeld, die im Alter von 67 Jahren gestorben ist.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Der Karlsfelder Gemeinderat gedenkt Hiltraud Schmidt-Kroll

Ihr Platz im Karlsfelder Gemeinderat blieb am Donnerstagabend leer. Die Stimmung war gedämpft. "Es ist heute schwer anzufangen", sagte Bürgermeister Stefan Kolbe schließlich. Seit 1984 war Hiltraud Schmidt-Kroll im Gremium, am Freitag starb sie im Alter von 67 Jahren nach langer Krankheit. Die Gemeinderäte gedachten ihrer, sahen zur Kerze, die auf ihrem Platz brannte, dem Bild mit Trauerflor und dem Blumengesteck. Sie erhoben sich und schwiegen eine Minute. "Sie war ein besonderer Mensch", sagte Kolbe. "Ein Vorbild."

Schmidt-Kroll war nicht nur Gemeinde- und Kreisrätin, sie hatte viele Ehrenämter, in der Schule, in der Volkshochschule, im Verein für Jugend, Kultur und Arbeit, in der SPD, aber auch für das Heimatmuseum und die Flüchtlinge engagierte sie sich. Karlsfeld lag ihr am Herzen und so erwiesen ihr am Freitagmorgen zahlreiche Bekannte, Verwandte und Freunde die letzte Ehre. Die Kapelle auf dem Friedhof war mehr als voll. Viele mussten die Trauerfeier draußen mitverfolgen. Über ein Lautsprecheranlage wurde sie übertragen. "Sie war treibende Kraft für die Schaffung von Kindergarten- und Hortplätze, als es noch keineswegs selbstverständlich war", so Kolbe. Hiltraud Schmidt-Kroll setzte sich für das Jugendzentrum ein, fand den Platz, den es jetzt hat und engagierte sich sehr für Einheimischen Modelle und Genossenschaftswohnungen. "Sie war hartnäckig in der Verfolgung ihrer Ziele", sagte Max Eckardt vom SPD-Ortsverein. "Und sie hat viele inspiriert." Vor allem Frauen, denn für sie hat Schmidt-Kroll sich besonders eingesetzt, schließlich war sie die erste weibliche Vizebürgermeisterin in Karlsfeld. "Manchmal war ihr Ideenreichtum so groß, dass er uns an den Rand der Kapazitätsgrenze gebracht hat", so Eckardt. Kolbe lobte ihren "unerschütterlichen Optimismus", ihre Sachlichkeit im Gespräch und dass sie immer wieder bestrebt war, einen Konsens und Lösungen zu finden. 2009 verlieh ihr die Gemeinde den Goldenen Ehrenring. Die SPD ehrte sie mit der Willy-Brandt-Medaille. "Wir verlieren ein Kraftzentrum, das wir schmerzhaft vermissen werden", sagte Eckardt.

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