Ehrenamt:Bezirksmedaille für Helmut Fink

Lesezeit: 2 min

Helmut Fink. (Foto: oh)

Der Bezirk Oberbayern ehrt den 74-jährigen Karlsfelder für sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement.

Von Veronika Königer, Karlsfeld

Brandstiftung wird bekanntlich mit bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe geahndet. Helmut Fink aber wurde jetzt mit der Oberbayerischen Bezirksmedaille belohnt. Bezirkstagspräsident Josef Mederer (CSU) würdigte ihn als "ehrenamtlichen Brandstifter". Der 74-jährige Karlsfelder hat nicht nur selbst viel Ehrenamtliches geleistet, sondern ist für Mederer auch ein großes Vorbild. Denn Helmut Fink animierte viele Bürger, es ihm gleich zu tun.

Schon in jungen Jahren engagierte Helmut Fink sich in der Pfarrjugend der Karlsfelder Gemeinde Sankt Josef. Ein Nachbar hatte den Buben, der erst 1953 in den Ort gezogen war, mitgenommen. Der war sofort begeistert: "Ich habe mich da sehr wohlgefühlt." Der 74-Jährige hatte in München eine Lehre zum Bankkaufmann gemacht und währenddessen studiert. Nach einer Unterbrechung durch die damalige Pflichtzeit bei der Bundeswehr begann er seine berufliche Karriere bei einer Privatbank, heute Donner und Reuschel AG. "Vom kleinen Lehrling habe ich es zum Bankdirektor, der für die großen Firmenkonten und die gehobenen Privatkunden zuständig war, gebracht", so erzählt er. Im Jahr 2013 ging er in Rente. Er sagt von sich selbst, dass er einen besonderen Wert auf eine sorgfältige Kundenberatung legte, was ihm aufgrund seiner Kontaktfreudigkeit leicht gefallen sei.

Verantwortlich für den Kindergarten

Neben seinem Beruf war Helmut Fink ab Ende der 60er Jahre in der damals neu geschaffenen Kirchenverwaltung von Sankt Josef in Karlsfeld tätig und übernahm die Verantwortung für den Kindergarten, die er jetzt nach einer Pause erneut innehat. Die Pfarrgemeinde ist der Träger. Außerdem war Fink lange Jahre Mitglied im Gemeinderat und - wie sollte es anders sein - der Finanzreferent. Zehn Jahre lang fungierte er zudem als Kassier der deutschsprachigen Dependance von Equipe Notre Dame, einer weltweiten Organisation für christliche Themen. Sie pflegt den regelmäßige Austausch unter den Mitgliedern.

Bei der Bank war Helmut Fink auch für die Caritas zuständig. Auf einer Veranstaltung traf er einen Vertreter des Vincentus-Sozialvereins. Dieser bat ihn verzweifelt, Finanzvorstand zu werden. Warum er zugestimmt hatte, weiß Helmut Fink selber nicht, eigentlich hatte er schon genug zu tun. Er wollte ablehnen, sagte aber dann doch ja. "Es musste wohl so sein", sagt er. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden Burkhard Karl renovierte er das Vincentinum- Altenheim in München, ein Kinderhaus und ein Landschulheim. 2004 gründete er auch noch einen Förderverein für das Altenheim, um finanziell Bereiche abdecken zu können, die der Staat nicht bezahlte. Zudem führte eine jährliche Konzertreihe in der Hauskirche des Vincentinums ein.

Geprägt vom christlichen Glauben

Den christlichen Glauben, der es nahelegt, anderen zu helfen, bezeichnet der 74-Jährige als Hauptgrund für sein Engagement. Außerdem sei es bei einem Ehrenamt immer wichtig, Spaß daran zu haben, "Rückgrat und Stehvermögen bei Problemen und harten Zeiten" brauche man ebenfalls, wie er erklärt - und in seinem Fall auch die Unterstützung seiner Frau. Wie er allerdings die Zeit für diese ganzen Tätigkeiten gefunden hat, weiß Helmut Fink selber nicht. 1998 wurde er mit dem Goldenen Ehrenring der Gemeinde Karlsfeld ausgezeichnet, am Sonntag mit der Bezirksmedaille. Über diese Auszeichnung sagt er: "Die Ehrenmedaille ist das Bindeglied zwischen all meinen lebenslangen ehrenamtlichen Tätigkeiten."

© SZ vom 20.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: