Im Caritas-Zentrum neben dem Indersdorfer Busbahnhof werden Sozialwohnungen für ältere Menschen und Büroräume für den Sozialverband entstehen. Weil diesem mehrgeschossigen Bau eine Grünfläche mitten im Ort weichen muss, schafft die Gemeinde einen Ausgleich für die Natur. Dafür ist eine Fläche am Ortsrand zwischen der Staatsstraße 2050 nach Langenpettenbach und der Glonn vorgesehen. Das Areal hat Brigitte Gschwendtner, deren Stiftung das Bauprojekt mitfinanziert, für eben diesen Zweck zur Verfügung gestellt.
Auf dem Gelände verläuft der Gittersbach unterirdisch. Er wurde in den siebziger Jahren verrohrt, um die Freisinger Straße vor Überflutung zu schützen, zu der es häufig bei starkem Regen kam. Doch die Maßnahme brachte nicht den erwünschten Erfolg. "Dadurch wollte man das Gebiet auch als landwirtschaftliche Fläche erhalten, doch die Verrohrung war ein Fehler", sagt Bauamtsleiter Erich Weisser. Die Gemeinde will jetzt den Gittersbach auf der ökologischen Ausgleichsfläche wieder öffnen. Das hat Vorteile für den Hochwasserschutz und die Umwelt. Das Wasser kann bei starkem Regen über die Ufer treten und in einer Überlauffläche versickern. Zudem könnte vom geöffneten Bachlauf auch die Natur wieder profitieren. "Der Bürger soll dort spazieren gehen und die Natur erfahren können", sagt Erich Weisser. Der Bauamtsleiter könnte sich dort auch einen Naturlehrpfad vorstellen. Auf lange Sicht ist auch ein Weg geplant. Hochwasserschutz, Naturschutz und Erholungsgelände für den Bürger - die Gemeinde sieht in dieser Planung für die Ausgleichsfläche nur Vorteile. Weisser: "Und in jedem Fall ist die Öffnung des Bachs günstiger als ein Regenrückhaltebecken, das zigtausend Euro kosten würde." Skeptisch könnten die Maßnahme nur die Landwirte sehen, weil die angrenzenden Flächen durch die Überflutungen nicht mehr bewirtschaftet werden können. Die landwirtschaftlichen Flächen gehen ohnehin zurück und werden immer teurer.