Markt Indersdorf:Großbaustelle Ortseinfahrt

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Provisorium mit Hand und Fuß: Eine Teermaschine trägt den Asphalt auf der zweispurigen Umfahrung an der Staatsstraße 2050 auf. (Foto: Jørgensen)

Die Vorarbeiten für den Indersdorfer Kreisverkehr an der Staatsstraße 2050 sind in vollem Gange. Der Kreisel ist Teil der Südostumgehung, die das Kloster vom Durchgangsverkehr entlasten soll.

Von Robert Stocker, Markt Indersdorf

Bagger und Lastwagen kurven auf der Baustelle herum, am Montag ist eine große Teermaschine angerückt, die den heißen Asphalt auf die Trasse walzt: Der Bau der provisorischen Umfahrung an der wichtigsten Ortseinfahrt nach Markt Indersdorf ist in vollem Gange. Über das zweispurige Provisorium werden während der Bauarbeiten für den Kreisverkehr an der Kreuzung Staatsstraße 2050/Gewerbestraße täglich tausende Autos donnern. Noch im Juli soll die Umfahrung inklusive eines Geh- und Radwegs fertig sein. Anfang August beginnen die Arbeiten für den Kreisverkehr. Dann wird die Kreuzung komplett gesperrt und das Gewerbegebiet von der Staatsstraße abgehängt. Autofahrer müssen bis Oktober mit Behinderungen rechnen.

"Wir sind voll im Zeitplan", sagt der Indersdorfer Bauamtsleiter Erich Weisser. In diesen Tagen wird auch der Geh- und Radweg entlang der provisorischen Umfahrung gebaut. Wo diese wieder in die Staatsstraße 2050 mündet, entsteht für Fußgänger und Radler eine Querungshilfe. Wenn die Umfahrung fertig ist, verlegen Arbeiter im Kreuzungsbereich Kabel und Sparten. In dieser Zeit wird es für Autofahrer zu einzelnen Behinderungen kommen. Akute Staugefahr herrscht in Indersdorf dann, wenn vom 6. August an die eigentlichen Bauarbeiten für den Kreisverkehr starten. Dazu wird die Kreuzung Staatsstraße 2050/Gewerbestraße komplett gesperrt. Bis Anfang Oktober ist das Gewerbegebiet nur noch über die Arnbacher Straße (Staatsstraße 2054) erreichbar - eine Straße, in der sich der Verkehr jetzt schon zu Stoßzeiten staut. Deshalb will die Gemeinde während der Vollsperrung der Baustelle eine Ampelanlage an der Kreuzung Arnbacher/Dachauer Straße errichten. "Wir wollen eine intelligente Ampelregelung", sagt Weisser. Ihm ist klar, dass die Abhängung des Gewerbegebiets von der Dachauer Straße gravierende Folgen für den innerörtlichen Verkehr haben wird. Es gebe aber keine Alternative dazu. Durch die Vollsperrung wird die Bauzeit für den Kreisverkehr kürzer und damit das Projekt billiger. Die Gemeinde will rechtzeitig auf die Sperrung hinweisen und die Umleitung über die Arnbacher Straße beschildern.

Von August bis Oktober wird es eng im Indersdorfer Straßenverkehr. Doch der Bau des Kreisverkehrs ist eine wichtige Maßnahme für die Infrastruktur. Einerseits entschärft der Kreisel einen Unfallschwerpunkt, andererseits ist er ein wichtiger Teil der Südostumgehung. Die Ortsumfahrung besteht aus zwei Abschnitten. Ein Stück führt vom Kreisverkehr am Krankenhaus um den Ortsteil Kloster Indersdorf herum zum neuen Kreisverkehr. Dafür ist eine Trasse mit Brücke nötig, die über die Strecke der S 2 Altomünster und den Bach Roth führt. Der Abschnitt soll das Klosterareal vom Durchgangsverkehr entlasten, der den ehrwürdigen Mauern zusetzt. Baulastträger für diesen Abschnitt ist der Landkreis. Das zweite Stück führt vom neuen Kreisverkehr durch das Gewerbegebiet zur Arnbacher Straße. Den Bau trägt die Gemeinde in kommunaler Sonderbaulast. Beide Abschnitte werden parallel geplant und realisiert - eine Voraussetzung für das Verfahren zur Planfeststellung. Derzeit stimmt die Gemeinde die Planungen mit dem staatlichen Straßenbauamt ab. Nach der Sommerpause fasst der Gemeinderat einen Beschluss dazu. Weisser: "Dann kann das Verfahren zur Planfeststellung starten." In zwei oder drei Jahren könnte die Südostumgehung fertig sein.

Dass der neue Kreisverkehr für Markt Indersdorf große Bedeutung hat, könnte sich auch in seiner Gestaltung widerspiegeln. Das Planungsbüro Topgrün hat für den Kreisel einen großen Wurf vorgelegt, von dem auch der Gemeinderat begeistert ist. Zentrum des Kreisverkehrs soll eine Lichtinstallation bilden, die sich aus unterschiedlich hohen leuchtenden Stäben zusammensetzt. Sie erinnern an Grashalme auf einer Wiese, sollen aber auch die 59 Ortsteile von Markt Indersdorf symbolisieren. Bisher ist es nur eine Gestaltungsidee, deren Machbarkeit noch geprüft werden muss - genauso wie die Kosten.

© SZ vom 14.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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