Markt Indersdorf:Beten im Geschäftshaus

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Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Kemmoden-Petershausen bezieht am Indersdorfer Marktplatz neue Räume. Anlieger befürchten, dass die Parkplatznot im Ortszentrum noch größer wird

Von Robert Stocker, Markt Indersdorf

Die evangelische Kirche rückt ins Zentrum von Indersdorf. An diesem Sonntag bezieht die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Kemmoden-Petershausen ein neues Domizil am Marktplatz. Das künftige Jochen-Klepper-Haus befindet sich im Erdgeschoss eines Wohn- und Geschäftshauses, das auf dem ehemaligen Holdenried-Anwesen errichtet wurde. Die neuen Räume bieten bis zu 80 Gläubigen Platz, wesentlich mehr als am alten Standort an der Wöhrer Straße. Bei größeren Veranstaltungen könnte es trotzdem eng werden - nicht im Jochen-Klepper-Haus, sondern am Marktplatz. Der ist jetzt schon ständig zugeparkt.

Einige Anlieger befürchten deshalb, dass sich die Parkplatznot weiter verschärfen wird. In der Tiefgarage unter dem neuen Jochen-Klepper-Haus sind laut Pfarrerin Simone Hegele fünf Stellplätze für die Kirchengemeinde reserviert. "Ich glaube nicht, dass jeden Sonntag 80 Leute kommen werden", sagt die Pfarrerin. Viele Gläubige aus dem Ort kämen nicht mit dem Auto. Der Eigentümer des Gebäudes muss nachweisen, dass die vorhandenen Parkplätze ausreichen. Dazu gehören auch Stellplätze, die schnell zu Fuß zu erreichen sind. "Am Marktplatz sehen wir dafür keinen Spielraum mehr", sagt Bauamtsleiter Erich Weisser. Das neue Domizil der Kirchengemeinde trage auch nicht zur Belebung des Marktplatzes bei, anders als Einzelhandel oder Gastronomie.

Pfarrerin Hegele betont, dass das neue Domizil der Kirchengemeinde von Anfang an in dem Wohn- und Geschäftshaus vorgesehen war. Geplant habe es Architekt Bernhard Hänsel, der der Kirchengemeinde angehört. Die Kirchenräume befinden sich im hinteren Teil des Erdgeschosses, im vorderen Teil soll Gewerbe einziehen. Die Pfarrerin freut sich auf die größeren Räume. "Wir haben eine neue Aufbruchstimmung", sagt Hegele. So könne man jetzt auch Filme vorführen. Im neuen Jochen-Klepper-Haus finden nicht nur Gottesdienste statt. Dort treffen sich auch die Senioren der Kirchengemeinde, die Teilnehmer des Bibelgesprächskreises oder die jungen Gemeindemitglieder, die auf die Konfirmation vorbereitet werden.

Zum Sprengel der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Kemmoden-Petershausen gehören neben Markt Indersdorf die Gemeinden Petershausen, Jetzendorf, Vierkirchen, Steinkirchen, Gerolsbach, Hilgertshausen-Tandern und Weichs. Die Kirchengemeinde hat knapp 4000 Mitglieder. Knapp 1000 davon betreut die Pfarrstelle Indersdorf, zu der auch Hilgertshausen-Tandern und Weichs gehören. Simone Hegele teilt sich die Pfarrstelle mit Katharina Hennemann.

Die Einweihungsfeier am Sonntag beginnt um 10.30 Uhr im alten Klepper-Haus an der Wöhrer Straße. Von dort ziehen die Gemeindemitglieder zum neuen Domizil am Marktplatz. Dekan Uli Seegenschmiedt wird dort einen Gottesdienst feiern. Am Nachmittag stehen die neuen Räume Besuchern offen. Den Abschluss der Feier bildet eine Taizé-Andacht, die um 16 Uhr beginnt. "Es passt gut, dass die Einweihungsfeier am Palmsonntag stattfindet", sagt Hegele. Denn ihren ersten eigenen Raum bezog die Kirchengemeinde 1983 im Untergeschoss der Sparkasse - ebenfalls an einem Palmsonntag.

© SZ vom 27.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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