Markt Indersdorf:Barocker Boulevard

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Das sanierte Kloster-Ensemble wird auch von der Umfahrung profitieren

Von Robert Stocker, Markt Indersdorf

Während die Generalinstandsetzung des Klosters fast beendet ist, sind die Arbeiten auf der gegenüber liegenden Straßenseite in vollem Gange. Vor der ehemaligen Klosterbrauerei reihen sich täglich Fahrzeuge von Firmen auf, die an der Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes beteiligt sind. Die Fassade ist weitgehend fertiggestellt; die maroden Fenster wurden nach dem historischen Vorbild ersetzt, Sudhaus und Gaststätte haben neue Eingangstüren. Handwerker installieren derzeit die Elektrik und die Sanitäranlagen. Auch die Räume für die neue Eisdiele neben dem Sudhaus sind schon weit gediehen. In zwei Wochen sollen sie fertig sein. "Bis zur Bierprobe für das Volksfest wollen wir noch große Fortschritte machen", sagt Josef Schuster von der K + K Wohnbau GmbH, der das Brauereigebäude inklusive Gaststätte und Biergarten gehört.

Dass auch dieser Teil des Kloster-Ensembles wieder instand gesetzt wird, ist für die Gemeinde von großer Bedeutung. Die Wirtschaft war ein Zentrum des gesellschaftlichen Lebens im Ort, eine Bühne für Brauchtum und bayerische Lebensart. Der Biergarten mit seinen alten Kastanien gehörte zu den schönsten im Landkreis. Der Betrieb liegt schon seit Jahren still; viele Indersdorfer wünschen sich, dass hier bald wieder Leben einkehrt. Eine genaue Prognose ist für Schuster schwierig. Wegen des Denkmalschutzes könne immer wieder etwas dazwischen kommen. Im Biergarten soll noch eine WC-Außenanlage errichtet werden, Grünanlage und Wege entstehen neu. Die Wiedereröffnung ist jetzt für das Frühjahr 2018 geplant. Eine Voraussetzung dafür ist, dass das Unternehmen bis dahin einen geeigneten Pächter findet, der nicht nur Gaststätte und Biergarten, sondern auch das Sudhaus übernimmt. Hier sollen regelmäßig Veranstaltungen stattfinden. Wirtschaft und Sudhaus sind künftig über einen Durchgang verbunden.

Die Sanierung des alten Brauereigebäudes ist nicht der letzte Schritt, der das gesamte Kloster-Ensemble aufwerten wird. Die Plätze in diesem Bereich sollen einheitlich gestaltet werden. Vorbild dafür ist der gepflasterte Platz vor dem Mesnerhaus, mit Bäumen und Sitzgelegenheiten für Besucher. Ähnlich soll auch einmal der Marienplatz zwischen dem Kloster und der ehemaligen Brauerei aussehen. Auch hier ist ein kleinteiliges Pflaster mit Sitzgelegenheiten und schlanken Pappeln geplant. Dadurch soll die Aufenthaltsqualität für Besucher steigen. Gleichzeitig wird die Maroldstraße etwas verengt; Autos werden nur noch eine Fahrrinne haben. Ziel ist eine Verkehrsberuhigung, die nicht nur die Situation an der Realschule entspannt, sondern auch die ehrwürdigen Mauern des Klosters schont.

Voraussetzung dafür ist die Südost-Umgehung von Indersdorf, die aus dem Ortsteil Kloster viel Verkehr abziehen wird. Die Verlegung der Kreisstraße 9 - so der offizielle Name - führt vom Kreisverkehr am Waldfriedhof zum Kreisel auf der Staatsstraße 2050 beim Gewerbegebiet. Baulastträger ist der Landkreis. Die Trasse überquert die S-Bahn-Linie und den Rothbach. Deshalb ist ein Brückenbauwerk mit einem Damm nötig. Vom Kreisverkehr am Gewerbegebiet geht die Umfahrung bis zur Arnbacher Straße weiter. Für dieses Stück ist die Gemeinde zuständig. Die Planfeststellung für beide Abschnitte hat schon begonnen.

© SZ vom 11.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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