Leiche obduziert:Tatverdächtige schweigt

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Opfer der Petershausener Bluttat erlag mehreren Messerstichen

Von Christiane Bracht, Petershausen

Die Polizei hält sich bedeckt, was das Familiendrama mit tödlichem Ausgang in Petershausen betrifft. "Die Befundaufnahme ist abgeschlossen, jetzt müssen die Spuren ausgewertet werden", erklärte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Ingolstadt Nord im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung. Außerdem sollen nun Zeugen aus dem Umfeld vernommen werden. Viel könne man nicht sagen, denn die 34-jährige Frau schweigt beharrlich. Sie ist jedoch "dringend tatverdächtig", ihren Lebensgefährten umgebracht zu haben. Die Obduktion des 27-Jährigen hat laut Polizei ergeben, dass dem Mann in der Tatnacht mehrere Stiche im Bereich des Oberkörpers zugefügt wurden. An diesen Verletzungen starb er auch. Tatwaffe ist ein Küchenmesser. Man müsse nun den Sachverhalt anhand der Indizien rekonstruieren, so der Polizeisprecher. Bekannt ist, dass das Pärchen schon seit geraumer Zeit polizeibekannt war, weil es Drogen konsumierte und deshalb offenbar öfter mit dem Gesetz in Konflikt geraten war. Ob sie deshalb auch schon verurteilt waren, konnte der Polizeisprecher nicht sagen. Und ob Drogen oder Alkohol in der Nacht zum Sonntag, als der 27-Jährige in der gemeinsamen Wohnung erstochen wurde, im Spiel waren, sei noch nicht geklärt. Man habe der 34-Jährigen Blut entnommen, doch die Ergebnisse lägen noch nicht vor.

Klar ist bislang nur, dass es in der Nacht offenbar zu einem heftigen Streit zwischen dem Paar gekommen war. Die Nachbarn in dem Mehrfamilienhaus an der Bahnhofsstraße hatten gegen 0.45 Uhr Schreie aus der Wohnung gehört und die Polizei alarmiert. Zuvor gab es jedoch laut Präsidium schon einen Hilferuf bei der Integrierten Leitstelle in Fürstenfeldbruck. Jemand hatte einen Rettungswagen angefordert. Die Sanitäter waren wohl auch zuerst an Ort und Stelle. Sie versuchten noch, den 27-Jährigen zu reanimieren - doch ohne Erfolg. Der Mann starb in der Wohnung. Die Polizei nahm die 34-Jährige noch in der Nacht fest. Sie sitzt nun in Untersuchungshaft.

Während der Tat waren die drei gemeinsamen Kinder des Paares in der Wohnung. Zwei Schulkinder und ein Kleinkind. Wie viel sie mitgekommen haben, ist unklar. Das Jugendamt Dachau kümmert sich nun um sie.

© SZ vom 27.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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