Der Wald hat viel zu bieten: Ruhe, Geborgenheit und eine Verbindung zur Natur zum Beispiel. Um die Leute für diese Vorzüge zu sensibilisieren, veranstaltet die Stadt Dachau seit sechs Jahren die "lange Nacht des Waldes". Denn Dachau hat, anders als andere Landkreiskommunen, viel Wald, ein Schatz, den die Bürger zu schätzen lernen sollten. Schon damit sie besonders auf ihn achten, so die stellvertretende Leiterin des Stadtbauamts Ariane Jungwirth.
Mit einem abwechslungsreichen Programm lockt die Stadt die Bürger am Samstag, 24. Juni, von 18 Uhr an hinaus in die Natur. Wer will, kann dann bei Waldführungen mitmachen. Außerdem gibt es Vogelbeobachtungen am Landschaftssee, Biberrennen und ein Sonnwendfeuer. Man kann sogar eine musikalisch-lyrische Reise zu der Kraft der Bäume unternehmen und in der Natur kreativ sein. Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltung ist die Schinderkreppe am Stadtweiher. Wie in den Jahren zuvor erwarten die Organisatoren bis zu 600 Besucher.
"Wir wollen keine Lehrveranstaltung daraus machen, sondern bemühen uns um eine familiengerechte Gestaltung und die Darstellung unseres Waldes als ein Erlebniswald", sagt Jungwirth. Für jeden soll etwas dabei sein. Die Kinder können sich auf Stockbrot backen und Lagerfeuer freuen. Wer von ihnen Lust hat, kann in der Bastelstation auch filzen. Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) nimmt interessierte Kinder und ihre Eltern auch mit auf eine Vogelentdeckungstour durch den Dachauer Mischwald. Denn hier gibt es einiges zu sehen: Hier leben nämlich besondere Fledermausarten und viele verschiedene Vögel - unter anderem der Waldkauz, der heuer Vogel des Jahres ist.
Wissenswertes kann man auch vom Forstamt lernen. Es hat eine Präsentation zum Thema "Multitalent Holz" vorbereitet. Nicht nur Erwachsene können da einiges über den wertvollen Rohstoff lernen, auch die Kleinen sollen angesprochen werden. Ein wichtiges Ziel der ganzen Aktion ist schließlich, dass sie etwas über den schonenden Umgang mit dem Wald lernen, betont Jungwirth.
Als besonderes Highlight preist die stellvertretende Leiterin des Stadtbauamts das "Biberrennen" an. Was sich dahinter verbirgt, will sie aber nicht verraten. "Es soll eine Überraschung bleiben", schmunzelt Jungwirth. In der "langen Nacht des Waldes" sollen aber auch Kunst und Kultur nicht zu kurz kommen. Und so wird das Waldtheater eine "musikalisch-lyrische Trilogie" rund um das Thema "Kraft der Bäume" aufführen.
Die "lange Nacht des Waldes" ist übrigens keine Erfindung Dachaus. Es ist eine Aktion, die in ganz Deutschland stattfindet und auf den geschützten Lebensraum aufmerksam machen soll. Eine Anmeldung ist nicht nötig, die Veranstaltung ist kostenlos. Bei starkem Regen wird sie jedoch ausfallen. Wer mitmachen will, sollte feste Schuhe anziehen und eine Taschenlampe mitbringen.