Lange Geschichte:Lichterglanz an der Münchner Straße

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Über Jahre zog sich die Installation neuer Lichterketten für die Einkaufsmeile Münchner Straße in Dachau hin. (Foto: Niels P. Joergensen)

Zur Adventszeit soll die Weihnachtsbeleuchtung wieder funktionieren. Technische Hürden sind überwunden

Gerade steht erst Pfingsten vor der Tür. Doch die Stadt denkt mit Weitblick bereits an Weihnachten und erfreut die Dachauer mit der Nachricht, dass in diesem Jahr im Advent die Münchner Straße wieder festlich beleuchtet sein wird. Einem Einkaufsbummel in stimmungsvoller Atmosphäre steht nichts mehr im Wege. Die Lichterketten, die im vorigen Jahr probeweise an einigen Bäumen getestet worden sind, hätten überzeugt, erklärte Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) im Werkausschuss des Stadtrats. Die städtische Wirtschaftsförderung kümmere sich nun darum, dass diese Technik dauerhaft installiert wird, damit der gesamte Untere Markt im vorweihnachtlichen Licht erstrahlen kann.

Entgegen dem Vorschlag der Fraktion Bündnis für Dachau werden aber mit den Anschlüssen der Weihnachtsbeleuchtung nicht gleich auch Ladesäulen für Elektrofahrzeuge installiert. Technisch wie strategisch sei es sinnvoll, den Aufbau einer Ladeinfrastruktur separat zu planen, betonte der kaufmännische Leiter der Stadtwerke, Robert Haimerl.

Die Erneuerung der Weihnachtsbeleuchtung hatte sich fast zu einer unendlichen Geschichte entwickelt. Nachdem die alten Lichterketten vor vier Jahren kaputtgingen, dauerte es, bis die Geschäftsleute ihren Kostenanteil von 50 Prozent aufgebracht hatten. Sogar Kunden, die man doch eigentlich mit der Beleuchtung anlocken wollte, wurden um Spenden gebeten. Dann bereitete die Stromversorgung Probleme, denn wegen neuer Sicherheitsvorschriften dürfen die Lichtbänder nicht mehr wie zuvor an die Straßenlaternen angeklemmt werden. Nun soll es definitiv bis Weihnachten klappen. "Das wird umgesetzt", versprach der OB.

Keinen Sinn hat es aber offenbar, den Stromanschluss für die Lichterketten mit Ladesäulen für Elektrofahrzeuge zu kombinieren. "Die Anschlussleistung ist nicht vergleichbar", erklärte Hartmann. Auch hält der Rathauschef, der selbst ein Elektroauto fährt, solche E-Tankstellen in einer Einkaufsstraße nicht für sinnvoll. Gebraucht würden sie dort, "wo Fahrzeuge länger stehen, also wo die Leute wohnen oder arbeiten." Schon die vorhandenen beiden Ladestationen an der Münchner Straße würden kaum genutzt, beobachtet Verkehrsreferent Volker C. Koch (SPD). Allerdings sorgt sich Peter Gampenrieder (ÜB), dass die Stadtwerke ein wichtiges Thema verpassen, "wenn sie sich hier zurückhalten". Verschlafen werde nichts, sagte Stadtwerkechef Robert Haimerl. Aber der Aufbau einer Ladeinfrastruktur sei eine strategische Entscheidung, es gelte, sorgfältig alle Details zu klären. Aktuell gebe es in der Stadt Anfragen nach Ladestationen nur für Neubauprojekte "im gehobenen Einkommensumfeld".

Hier suchten die Stadtwerke nach Lösungen, doch es gebe viele rechtliche Hürden. Auch laut einer kürzlich durchgeführten Umfrage wünschten sich die Stadtwerkekunden Ladesäulen "zu Hause oder am Arbeitsplatz". Offen bleiben noch Fragen, weil rechtliche wie praktische Rahmenbedingungen noch nicht klar sind. Auch technische Herausforderungen können sich stellen, so der OB. "Wenn jeder zu Hause einen Anschluss möchte, gibt das unser Netz gar nicht her." Die Stadtwerke werden über die Fortschritte informieren.

© SZ vom 15.05.2018 / pes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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