Landtagswahl:ÖDP startet in den Wahlkampf

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Christopher Hinz aus Vierkirchen möchte vor allem junge Menschen für die ÖDP gewinnen. Der 20-Jährige wurde zum Direktkandidaten für die Landtagswahl bestimmt. (Foto: Adrian Hinz/oh)

Der Kreisverband nominiert Christopher Hinz als Direktkandidaten für den Landtag und Paul Böller für den Bezirkstag

Von Laura Winter, Dachau

Die kleine ÖDP mischt wieder kräftig mit. "Mut zum Wandel, damit Zukunft bleibt", fordert die Ökologisch-Demokratische Partei auf ihrer Website. Ende 2017 hat sie zusammen mit den Grünen das Volksbegehren "Betonflut eindämmen - gegen noch mehr Flächenfraß in Bayern" gestartet und bereits jetzt sind in Rekordzeit über 46 000 Unterschriften gesammelt worden. Nun haben die Mitglieder der ÖDP im Landkreis zwei neue Direktkandidaten für die Landtags- und Bezirkstagswahlen am 14. Oktober gewählt: Christopher Hinz aus Vierkirchen als Direktkandidaten für den Landtag und Paul Böller aus Markt Indersdorf als Direktkandidaten für die Bezirkstagswahl.

Bei den Landtagswahlen 2013 holte die ÖDP-Kandidatin Mechthild Hofner, Gemeinderätin in Karlsfeld, 3,19 Prozent der Stimmen, ein Achtungserfolg, auch wenn sie weit vom Einzug in den bayerischen Landtag entfernt war. Bei ihrer Versammlung am 29. Januar nominierten die ÖDP-Mitglieder im Landkreis nun ihre neuen Spitzenkandidaten: Christopher Hinz ist 20 Jahre alt und Mitglied im Kreisvorstand der ÖDP. Der Elektrotechniker für Systeme und Geräte macht derzeit sein Fachabitur an der Berufsoberschule Scheyern im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm. Der Bewerber erklärte den Grund für sein Engagement in der Partei so: Die ÖDP biete eine langfristige Perspektive für den Schutz der Lebensbedingungen. "Dazu gehören nicht nur der Schutz der Umwelt und des Klimas, sondern auch die Weiterentwicklung unserer Demokratie." Er wolle das Thema Digitalisierung zu einem seiner Kernbereiche machen, sagte er. Um insbesondere junge Leute für die ÖDP zu werben, wolle er vor allem auf die sozialen Netzwerke setzen und seine dortige Präsenz weiter ausbauen. So könnten sich Interessierte schnell an ihn wenden, etwa über die Plattform Instagram, sagte Hinz.

Der 57-jährige Paul Böller vertritt die ÖDP im Dachauer Kreistag. Er ist selbständiger Maurer und engagiert sich zudem in der Wählergemeinschaft "Um(welt)denken" in Markt Indersdorf, für die er als Mitglied im Gemeinderat sitzt. Auch den Heimatverein Indersdorf unterstützt er - zum Beispiel bei der Restaurierung des Heimatmuseums. Dem Direktkandidaten für die Bezirkstagswahl sind zwei Themenschwerpunkte besonders wichtig: "Neben den sozialen Themen, für die der Bezirk Oberbayern zuständig ist, möchte ich mich insbesondere auch im Bereich Kultur und Heimatpflege engagieren." So solle der Bezirk auf die Heimatpflege achten und diese unterstützen, erklärte Böller und beruft sich auf seine Erfahrung, die er durch die Mitarbeit in zwei Gremien gewonnen habe.

Im April werden voraussichtlich die Wahllisten für Oberbayern auf dem ÖDP- Bezirksparteitag abgesegnet. Dort entscheidet sich auch, welche Plätze auf der Liste die Kandidatinnen und Kandidaten aus Dachau erhalten. Das Ziel des ÖDP Kreisverbands Dachau sei es, bei beiden Wahlen mit je einem weiteren Listenkandidaten vertreten zu sein, erklärte der Kreisvorsitzende Adrian Heim aus Karlsfeld einer Pressemitteilung zufolge. Die Mitglieder im Kreisverband der ÖDP nominierten als Listenkandidaten Adrian Heim für den Landtag und die stellvertretende Kreisvorsitzende, Lydia Bartmann aus Dachau, für den Bezirkstag. Einen spektakulären Erfolg hatte die Partei vor Jahren mit der Durchsetzung eines allgemeinen Rauchverbots in Gaststätten.

© SZ vom 08.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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