Sobald es nachts mindestens fünf Grad warm ist, kommen sie heraus aus ihren Winterquartieren, all die Kröten, Frösche und Molche. Und mit ihnen kommen auch wieder viele ehrenamtliche Helfer und Helferinnen, die den Tierchen über die Straßen helfen.
Auch im Landkreis werden von der Kreisgruppe Dachau und diversen Ortsgruppen des Bundes Naturschutz (BN) wieder die Amphibienschutzzäune aufgebaut. Wenn die Nachttemperaturen steigen und vor allem bei regnerischem Wetter seien die fortpflanzungsbereiten Tiere massenweise auf Wanderschaft, berichtet der Kreisvorsitzende Roderich Zauscher in einer Mittelung. "Bis Mitte April muss man auf unseren Straßen mit den Amphibien rechnen oder mit Menschen, die zu deren Schutz in den Morgen- und Abendstunden unterwegs sind", so Zauscher.
Elf Schutzzäune gibt es im Landkreis
Im Landkreis Dachau befinden sich Amphibienzäune an Straßen in Bergkirchen, Schwabhausen, Röhrmoos, Petershausen, Vierkirchen und Odelzhausen. Insgesamt elf solcher Zäune, an deren Ende die Tiere in Eimern landen und dann sicher über die Straße getragen werden, sind aufgebaut. Betreut werden sie von rund 95 Ehrenamtlichen, acht bis zehn Wochen lang. Vergangenes Jahr seien so 7492 Erdkröten und andere Amphibienarten sicher über die Straßen gelangt, so die BN-Mitteilung.
Roderich Zauscher hoff, dass die Krötenrettung im Landkreis auch in Zukunft weitergeht. Viele der Helfenden kämen in die Jahre. "Wir hoffen, dass es überall gelingt, dass die Betreuung der Zäune von Jüngeren übernommen wird. Wer etwas Gutes tun will, ist jederzeit herzlich willkommen, mitzuhelfen." Traurigerweise landen immer weniger Tiere in den Fangeimern, laut Zauscher eine Folge des Klimawandels: "Wenn wir nicht entschiedener gegen die Klimakrise vorgehen, werden die trockenen Sommer und Frühjahre, die wir in den letzten Jahren erlebt haben, zur Regel. Selbst Allerweltsarten wie Erdkröte und Grasfrosch könnten dann zu einem seltenen Anblick werden."
Für den Schutz der Amphibien müssten Gewässer geschützt oder renaturiert und feuchte Wiesen erhalten werden, mahnt Zauscher: "Viele Amphibien können wir vor dem Straßentod retten. Aber das hilft langfristig nur, wenn auch ihre Lebensräume erhalten werden." Der BN bittet alle Autofahrer in den kommenden Wochen um Vorsicht. Wer eine Stelle entdeckt, an der viele Amphibien überfahren wurden und kein Schutzzaun steht, ist gebeten, sich per Mail an amphibien@bund-naturschutz.de zu wenden.