Neue S-Bahn-Linie 2:Gute Fahrt

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Noch wird an Bahnsteigen und Brücken entlang der Strecke der neuen S-Bahn 2 im Landkreis hektisch gearbeitet. Aber die Linie zwischen Dachau und Altomünster soll pünktlich zum 14. Dezember in Betrieb gehen

Von Robert Stocker, Landkreis Dachau

Die Bauarbeiten entlang der neuen Strecke gehen in den Endspurt. Noch hakt es an Bahnsteigen und Brücken, die an die Anforderungen der elektrifizierten S 2 Dachau-Altomünster angepasst werden müssen. Hektischer Betrieb herrscht am Erdweger Bahnhof, bei dem ein Begegnungsabschnitt mit zwei Gleisen entsteht. Die Weblinger Brücke ist für Autofahrer immer noch ein Nadelöhr; das Gleisbett darunter wird tiefer gelegt, um Platz für die Oberleitung der S-Bahn zu schaffen. Der Bahnübergang in Schwabhausen ist seit Mittwoch noch bis 12. Dezember erneut gesperrt, weil es Probleme mit der Schrankenanlage gibt. Trotz allem: Die Bahn ist zuversichtlich, dass die Strecke wie vorgesehen am 14. Dezember in Betrieb gehen kann.

Zum Fahrplanwechsel wird es stündlich eine umsteigefreie Direktverbindung von Altomünster nach München geben, in den Hauptverkehrszeiten sogar einen Halbstundentakt. Zwar hat die S-Bahn München bei Busunternehmen angefragt, ob sie den Schienenersatzverkehr auch über den 14. Dezember hinaus verlängern könnten - zur Sicherheit, falls die Inbetriebnahme der neuen Strecke bis dahin nicht klappen sollte. Doch damit rechnet die S-Bahn München nicht. Mit dem Fahrplanwechsel wird aus der früheren Linie A ein Teil der S-Bahn-Linie 2. Diese hat auf ihrem westlichen Ast die beiden Endstationen Petershausen und Altomünster. Zwischen Altomünster und München sowie in der Gegenrichtung wird es stündlich Verbindungen geben. Im Gegensatz zu früher halten die S-Bahnen an allen Stationen.

Endspurt: Bald schon soll die neue Strecke der S2 Dachau- Altomünster in Betrieb gehen. (Foto: SZ Grafik)

In der Hauptverkehrszeit setzt die Bahn zwischen Altomünster und Dachau zusätzliche Züge ein, die einen Halbstundentakt ermöglichen. Dabei handelt es sich um 15 Fahrzeuge der Baureihe ET 420, die von der S-Bahn Stuttgart übernommen wurden. Diese Züge wurden völlig entkernt und umgebaut. Ihr Innenraum entspricht den Fahrzeugen der Baureihe ET 423. Die Abteile sind auch mit Videokameras ausgestattet.

Die Züge verfügen allerdings nicht über die Signaltechnik, die auf der Stammstrecke erforderlich ist. Sie können deshalb nur zwischen Altomünster und Dachau verkehren. Fahrgäste, die weiter nach München wollen, müssen in Dachau in Züge der S 2 Petershausen umsteigen. Zusätzliche Fahrten wird es für die Schülerbeförderung zwischen 13 und 14 Uhr sowie 15 und 16 Uhr geben. Samstags und sonntags fahren alle Züge umsteigefrei von Altomünster nach München und umgekehrt. An Wochenenden sind S-Bahn-Züge für Nachtschwärmer im Einsatz, die Fahrgäste aus München auch nach Mitternacht noch nach Hause bringen.

Die neuen Fahrpläne können in den elektronischen Medien bereits abgerufen werden. Informationen gibt es auf bahn.de, an den Ticketautomaten und auf der S-Bahn-München-App "München Navigator". "Wir freuen uns auf die Rückmeldungen der Fahrgäste", sagt Bernhard Weisser, Geschäftsführer der S-Bahn München.

Die neue S-Bahn

Die neue S 2 Dachau-Altomünster verkehrt im Vergleich zur Linie A wesentlich häufiger. An Werktagen waren die Dieseltriebwagen 38 Mal unterwegs, die neuen S-Bahnen machen 57 Fahrten. Wesentlich mehr Verbindungen sind an Werktagen umsteigefrei. An Wochenenden gibt es bis zu 14 zusätzliche Fahrten. Den ganzen Tag über müssen Fahrgäste nicht mehr umsteigen.Die Züge der Baureihe ET 423 verfügen über 544 Plätze, die Züge der Baureihe ET 420 haben eine Kapazität von 458 Plätzen. 15 solcher Züge übernahm die S-Bahn München von der Stuttgarter S-Bahn. Ihr Fahrgastraum wurde modernisiert und an das Niveau der Baureihe ET 423 angepasst. Unter anderem wurden sie mit Rollstuhlrampen und Videokameras ausgestattet. sto

© SZ vom 08.12.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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