Krippe am Wäldchen:Ein Paradies für Kinder

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Die Besucher des Einweihungsfestes sind von der neuen Krippe am Wäldchen begeistert. Das lichtdurchflutete Gebäude besticht mit einfachen Materialien wie Holz und Beton - und einem traumhaften Garten

Von Petra Schafflik, Dachau

Als sich die Festgäste zum Rundgang aufmachen durch die neue Krippe am Wäldchen, sitzt Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) entspannt in der großen Holz-Lokomotive im Garten und erprobt das Signalglöckchen. Sein Praxistest fällt positiv aus, der fantasievolle Garten wie auch das "ehrliche Haus mit einfachen Materialien" wie Architekt Horst Stepper sein Konzept erklärt, überzeugt den Rathauschef. Begeistert vom Kita-Neubau sind beim Einweihungsfest auch die Besucher, darunter Stadträte, Eltern und Vertreter von Stadtverwaltung wie Baufirmen. Mehr aber zählt wohl das Urteil der Nutzer, die seit dem Betriebsstart zu Jahresbeginn täglich viele Stunden hier verbringen. "Die Kinder kommen immer fröhlich herein und allein der Garten ist ein Traum", schwärmt Monika Orthofer, Leiterin der viergruppigen Krippe in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt.

Auch wenn das offizielle Einweihungsfest jetzt in der warmen Jahreszeit stattgefunden hat, ist die neue errichtete Kita bereits seit Januar in Betrieb. Aktuell besuchen schon 29 Buben und Mädchen die Krippe am Wäldchen, bis zum Start des neuen Betreuungsjahrs im Herbst sollen dann 48 Kleinkinder eingewöhnt sein und damit alle vier geplanten Gruppen laufen.

Der Eintritt in eine Kita ist gerade für die Kleinsten ein Abenteuer, doch in der Krippe am Wäldchen fühlen sich die Kleinen gut aufgehoben, berichtet Leiterin Orthofer. "Das Gebäude ist funktional, aber gleichzeitig fühlt man sich hier zu Hause." Im Alltag zahlt sich nun aus, dass die Arbeiterwohlfahrt als künftiger Träger bereits eng in Konzeption und Planung des Gebäudes einbezogen worden ist. Entstanden ist aus dieser Zusammenarbeit ein L-förmiger Bau mit zwei Etagen, der auf einfache Materialien wie Beton und viel Holz setzt, wie Architekt Stepper den Festgästen erläuterte. Alle Oberflächen sind biologisch, auch beim Innenausbau dominiert der natürliche Werkstoff Holz. Überall im Gebäude ist erkennbar, dass die Planer mit Liebe zum Detail an der Arbeit waren. Das lichtdurchflutete Gebäude bietet den Kleinen viel Raum für Bewegung und kreatives Spiel. "Es ist immer etwas Besonderes, für Kinder zu bauen", betont Stepper.

Im Garten sorgen neben der Lok, die es dem OB als Eisenbahnfan angetan hat, auch Nestschaukel, Balanciergerüst, Spielhäuschen und ein klassischer Sandkasten für Abwechslung. Ein weicher Funktionsbodenbelag simuliert Hügel und Kuhlen, lässt sich aber auch wunderbar mit Bobbycars befahren. "Wir sind jeden Tag draußen", erzählt Leiterin Orthofer. Denn dieser Freiraum im Grünen ist für die Kinder bei jedem Wetter ein Paradies.

Bei aller Freude über den gelungenen Bau ist auch die Nachricht nicht ganz unwichtig, dass das Projekt das Kostenbudget von 3,5 Millionen Euro einhalten wird. Das ist vor allem auch deshalb interessant, weil ein Anbau für zwei weitere Gruppen quasi schon Teil des Konzepts ist. Im Süden des Gebäudes, wo jetzt auf einem kleinen Areal noch Rasen sprießt, wird schon bald diese Erweiterung angepackt werden müssen, sagt der Oberbürgermeister. Momentan haben in der Stadt alle Eltern für ihre ein- bis dreijährigen Kinder einen Kita-Platz erhalten. Doch die Nachfrage steigt. Angesichts der permanenten Investitionen in die Kinderbetreuung, die der Stadt regelmäßig eine Stange Geld kosten, wäre es halt schön, merkt Hartmann an, wenn Freistaat und Bund ein wenig mehr dazugeben könnten.

© SZ vom 31.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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