Kreistag:Integrieren statt radikalisieren

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Die Partnerschaft für Demokratie fördert politische Bildung

Jungen Menschen das Wesen der Demokratie näher bringen - das ist das Ziel des Projekts Partnerschaft für Demokratie, das seit 2015 im Landkreis Dachau besteht. Der Kreisjugendring koordiniert und betreut das Projekt, die Federführung liegt beim Büro des Landrats. Ludwig Gasteiger, Geschäftsführer des Kreisjugendrings, und Stefanie Steinbauer vom Kreisjugendring haben jetzt im Kreistag über die Veranstaltungen des Projekts berichtet. Neben insgesamt 18 geförderten Einzelprojekten gab es 2019 eine Veranstaltungsreihe rund um die Ausstellung "Oh eine Dummel - Rechtsextremismus in Karikatur und Satire". Mit dieser konnte das ernste Thema der zunehmenden gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit und der Abwertung Anderer auf eine humorvolle Weise behandelt werden. Viele Karikaturen haben auf ungewöhnliche Weise zum Nachdenken angeregt. Neben einer Veranstaltungsreihe mit dem Runden Tisch gegen Rassismus Dachau, Fortbildungsveranstaltungen wie der Multiplikatorenschulung Lovestorm oder Workshops an Schulen wurden auch wieder fünf viertägige theaterpädagogische Projekttage "Die Demokratieschützer" mit dem Verein Creative Change an Schulen durchgeführt.

Der 2018 gegründete Jugendkreistag im Landkreis Dachau wurde vom Kreisjugendring Dachau als Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft für Demokratie unterstützt. Dies zum Beispiel auch auf Antrag des Jugendkreistags mit einem Klausurtag für die jungen Kreisrätinnen und Kreisräte und einem Vernetzungstreffen der Schülermitverwaltungen im Landkreis. Bei dem Treffen wurde ein Schülerbüro gegründet, das Projektideen entwickeln soll. Mit Stefanie Steinbauer konnte nach dem Weggang von Robert Philippsberg an die Universität Gießen eine neue Mitarbeiterin gewonnen werden, die seit September von Konstantin Feicht unterstützt wird. Feicht ist der erste Freiwillige, der im Freiwilligendienst Bildung und Kultur beim Kreisjugendring tätig ist.

Da die Projektlaufzeit von 2015 bis 2019 im "Förderprogramm Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit" endet, musste ein neuer Antrag für 2020 bis Ende 2024 gestellt werden. Der Landkreis votierte einstimmig für die Fortführung des Projekts. Die Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Dachau wird ab kommenden Jahr vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend jährlich mit 125 000 Euro und vom Landkreis mit 15 000 Euro gefördert.

"Wir sind sehr froh", so Ludwig Gasteiger, "dass der Jugendring wieder mit der Aufgabe der Koordinierung der Partnerschaft betraut worden ist." Froh ist man beim Kreisjugendring auch über die erfolgreiche Antragstellung und die gute Zusammenarbeit mit vielen Partnerorganisationen im Landkreis. Besonders wertvoll sei die gute Zusammenarbeit zwischen dem Jugendring, dem Büro des Landrats und den Mitgliedern im Begleitausschuss, so Gasteiger. Der Begleitausschuss trifft sich dreimal im Jahr um künftig über Förderungen in Höhe von 50 000 Euro zu entscheiden. Das nächste Mal entscheidet er am 3. Februar 2020 über die Förderung von Projekten, die die Demokratie und das Miteinander ohne Diskriminierung stärken. Projektanträge müssen bis zum 20. Januar beim Kreisjugendring eingereicht werden. "Wir freuen uns sehr über die Wertschätzung unserer Arbeit, die uns im Landkreis und besonders auch vom Kreistag entgegengebracht wird", so Stefanie Steinbauer nach der Kreistagssitzung.

© SZ vom 18.12.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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