Koordination der Helferkreise:Neue Asylstelle für die Caritas

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Landkreis finanziert Mitarbeiter, der Helfer koordiniert und berät

Die Zahl der Asylsuchenden im Landkreis steigt, wenn auch nicht mehr so deutlich wie in der Vergangenheit. Die Regierung von Oberbayern hat angekündigt, dass die wöchentliche Zuweisung von 32 auf 25 Flüchtlinge sinken wird. Auch die Zahl der ehrenamtlichen Helfer nimmt zu. Die Caritas will deshalb einen Mitarbeiter einstellen, der die Helferkreise koordiniert, mit ihnen ständig kommuniziert und sie berät. Der Kreisausschuss hat einem Antrag der Caritas zugestimmt, diese Vollzeitstelle zu finanzieren. Die Kosten betragen mehr als 63 000 Euro pro Jahr. Unklar ist noch, ob die Stelle bei der Caritas oder im Landratsamt angesiedelt wird.

Wie Landrat Stefan Löwl (CSU) erläuterte, beschäftigt die Caritas im Asylbereich derzeit 13 Vollzeitkräfte. Demzufolge ist eine Kraft für 150 Asylsuchende zuständig. Eine Stelle für die Koordination der Ehrenamtlichen finanziert die Caritas in Zusammenarbeit mit dem erzbischöflichen Ordinariat. Der Landkreis übernimmt die Sachkosten und die Kosten für eine Kraft, die flexibel eingesetzt wird. "Die Caritas hat Finanzierungsprobleme", stellte Löwl fest. Es gebe aber einen deutlich höheren Aufwand für die Koordinierung der Helfer. Die Unterbringung von Asylsuchenden in Traglufthallen stellt die Helfer vor neue Herausforderungen. Die neue Kraft könnte sich auch mit der Entwicklung neuer Konzepte und Strukturen befassen. "Wollen wir der Caritas diese Stelle gönnen?", fragte der Landrat. "Die Stelle ist keine Frage des Gönnens, sondern eine Selbstverständlichkeit", erklärte Marese Hoffmann von den Grünen. Stellvertretender Landrat Helmut Zech (CSU) und der Karlsfelder Bürgermeister Stefan Kolbe plädierten dafür, die Stelle im Landratsamt anzusiedeln. "Die Schnittstelle zwischen Landkreis und Helferkreisen ist im Landratsamt besser aufgehoben", sagte Kolbe. Landrat Löwl gab zu bedenken, dass die Caritas bessere Informationsflüsse habe. Letztlich wurde die Stelle genehmigt; wo die neue Kraft arbeitet, im Landratsamt oder bei der Caritas, ist noch unklar. Abgelehnt wurde ein Antrag der FDP, für Asylsuchende eine Sammelhaftpflichtversicherung zu prüfen. Der Landkreis übernehme auch für andere sozial bedürftige Bürger keine Beiträge.

© SZ vom 12.03.2016 / sto - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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