Konzertführer:Polnische Sinfonie

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Die "Sinfonietta Cracovia" und Susanne Hou spielen im Schloss

Beim Dachauer Schlosskonzert am Freitag, 13. April, um 20 Uhr spielt die Sinfonietta Cracovia aus Polen, begleitet von der US-amerikanischen Violinistin Susanne Hou: Die von einem unbenannten polnischen Komponisten geschriebene "Symphonia de Nativitate" wurde auf das Jahr 1759 datiert. Sie basiert auf Volks- und Weihnachtsliedern sowie Volkstänzen, die bis heute in Polen bekannt sind. Erst Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden rund hundert unveröffentlichte Jugendwerke Mendelssohn Bartholdys entdeckt, die während seines Unterrichts bei Carl Friedrich Zelter zwischen 1821 und 1824 entstanden sind. Im Laufe seines Lebens schrieb Bach etwa 30 Solokonzerte. Überliefert sind aber nur zwei Violinkonzerte. Das in E-Dur stehende wird von der Forschung als ein typisches Werk der Köthener Zeit (1717-1723) angesehen.

Mehr als in den anderen Violinkonzerten hat Mozart in seinem vierten, D-Dur KV 218, die Sätze miteinander verzahnt. Das einleitende Marschthema ist dem des langsamen Satzes verwandt. Dieses bildet wiederum eine Variante eines Seitengedankens im Rondo.

Haydns heute als 43. gezählte Sinfonie in Es-Dur entstand zwischen 1770 und 1771. Sie dokumentiert Haydns Bestreben, Werke von unverwechselbarer Formgestalt zu schaffen. So steht es der Vorstellung entgegen, die mit Auftragskompositionen im 18. Jahrhundert verbunden sind. Was die Namensgeber im 19. Jahrhundert dazu bewogen hat, der Symphonie den Titel "Merkur" zu geben, lässt sich nicht mehr klären.

In ihrer mittlerweile mehr als 20 Jahre währenden Geschichte hat sich die Sinfonietta Cracovia zu einem der renommiertesten Orchester Polens entwickelt. Seit 2014 ist Jurek Dybał Generaldirektor und Künstlerischer Leiter des Orchesters, Konzertmeister ist Maciej Lulek. Yi-Jia Susanne Hou wurde in eine musikalische Familie hineingeboren. Mit fünf Jahren trat sie erstmals öffentlich auf. Mit knapp zehn Jahren erhielt sie ein Stipendium an der Juilliard School in New York. Der internationale Durchbruch gelang ihr, nachdem sie innerhalb von zwei Jahren drei internationale Violinenwettbewerbe in Frankreich, Italien und Spanien gewonnen hatte. Schon in jungen Jahren wurde ihr von der Stradivari Gesellschaft Chicago die 1735 "ex-Mary Portman, Fritz Kreisler Giuseppe Guarneri del Gesù, Cremona"-Geige ausgeliehen, die ursprünglich im Besitz Fritz Kreislers war.

Die Konzerttournee 2018 wird unterstützt vom "Ministry of Culture and National Heritage" der Republik Polen.

© SZ vom 12.04.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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