Konzertführer:Oper im Miniaturformat

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Hans Blumes Ensemble spielt Auszüge aus Mozarts "Figaro"

Im vergangenen Jahr hat die SZ Blumes Klassische Harmoniemusik als Geheimtipp bezeichnet und ihr Konzert in der Dachauer Kulturschranne als eines der schönsten des ganzen Jahres beschrieben. Am Freitag, 31. Mai um 20 Uhr soll der Geheimtipp in der Dachauer Kulturschranne großere öffentliche Wahrnehmung erfahren. Im klassischen Sinfonieorchester wird die Abteilung der Holzbläser - das sind Flöten, Oboen, Klarinetten, Fagotte und Hörner - als "Harmoniemusik" bezeichnet. Sie kann aber auch, auf einen Kontrabass als Bassfundament gestützt, selbständig auftreten, dann ist es die "Klassische Harmoniemusik", für die vor allem Mozart seine berühmten Bläserserenaden geschrieben hat.

Eine große Aufgabe der Klassischen Harmoniemusik war es, Auszüge aus beliebten Opern für ihre Besetzung von nur sechs bis acht Stimmen zu bearbeiten und - meist als Serenade - darzubieten. An diesen zu Mozarts Zeit weit verbreiteten Brauch knüpfte Hans Blume an, indem er die schönsten Stellen von Mozarts Oper "Die Hochzeit des Figaro" für Harmoniemusik, genauer für Bläsersextett und Kontrabass, bearbeitete und jetzt in der Dachauer Kulturschranne aufführt. In der gleichen Besetzung bringt er vier Sätze aus Mozarts größter Bläserserenade, der "Gran Partita" KV 361, zu Gehör. Eine Bläsersinfonie von Johann Christian Bach und eine Partita in c-Moll von Franz Krommer ergänzen das Programm.

Johann Christian Bach war der jüngste Sohn von Johann Sebastian Bach. Er hat sich in seinem Komponieren am weitesten von Johann Sebastian Bach entfernt und näherte sich bereits dem Stil der Wiener Klassik, was der schwäbische Publizist Schubart auf seine Weise sehr originell zum Ausdruck brachte: "Die hohe Theorie, die er aus den Rippen seines großen Vaters anzog, umgab er mit dem Silberflor modernen Geschmacks - eine Riesin in Filett gehüllt!" Der tschechische Komponist Frantisek Kramarsch, geboren 1760 in Mähren und seit 1795 in Wien tätig, nannte sich in Wien aus verständlichen Gründen Franz Krommer und war dort außerordentlich erfolgreich. Vor allem seine Sinfonien waren zu Franz Schuberts Zeit, den er um drei Jahre überlebte, in Wien sehr beliebt.

© SZ vom 29.05.2019 / AKG - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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