Mit Schubert geht die Reihe der Dachauer Schlosskonzerte 2015 am Samstag, 21. November, 20 Uhr, zu Ende. "The Busch Ensemble" aus England spielt als Abschluss und Höhepunkt das Trio in Es-Dur für Klavier, Violine und Violoncello op. 100. Erst im Jahre 1827, also knapp zwei Jahre vor seinem frühen Tod am 19. November 1828, schrieb Schubert zwei Klaviertrios und bediente sich der Form, in der Haydn, Mozart und Beethoven unsterbliche Werke geschaffen hatten. Seine Klaviertrios trugen die von ihm selbst bestimmten Opus-Nummern 99 und 100. Als der Verleger Probst in Leipzig, der das Es-Dur-Trio im November 1828 im Druck herausbrachte, nach der Opus-Nummer und der "etwaigen Dedication" (Widmung) fragte, antwortete Schubert: "Das Opus des Trios ist 100. Ich ersuche, dass die Auflage fehlerlos ist, und sehe derselben mit Sehnsucht entgegen. Dedicirt wird dieses Werk Niemanden außer jenen, die Gefallen daran finden. Das ist die einträglichste Dedication." Vielleicht wurde dieses Trio bei Franz Schuberts einzigem Konzert mit eigenen Werken aufgeführt; denn er preist es den Verlegern an als ein Trio "welches in meinem Concert bey gedrängt vollem Saale mit außerordentlichem Beyfall aufgenommen wurde".
Als Thema des zweiten Satzes hat Schubert ein schwedisches Lied bearbeitet, das ihm ein schwedischer Tenor in Wien vorgesungen hat. Für das Klaviertrio B-Dur op. 99 hat Schubert einen berückend schönen langsamen Satz geschrieben, der allerdings zu lang ausgefallen ist und deshalb von Schubert selbst durch ein kürzeres Andante ersetzt wurde. Der überaus schöne Satz wurde später als "Notturno" veröffentlicht und wird jetzt zu Beginn des Konzerts im Schloss gespielt. Einer der bedeutendsten deutschen Opern- und Konzertdirigenten war Fritz Busch (geboren 1890 in Siegen, gestorben 1951 in London). Ebenfalls weltberühmt wurde sein Bruder Adolf Busch. Sein Klaviertrio Nr. 1 in a-Moll op. 15 erklingt als besondere musikalische Rarität.