Das Qualitätsniveau sei sehr hoch, sagt Manfred Stiefel über die Stollen der Dachauer Bäcker. Stiefel, das sollte man erwähnen, hat ziemlich ausgeprägte Geruchs- und Geschmacksnerven, die ihn zu diesem Urteil befähigen. Der Qualitätstester des Deutschen Brotinstitutes e.V. schneidet, drückt, riecht und probiert seit Jahren Brote und Stollen, die im Landkreis Dachau gebacken werden. Bei der diesjährigen Stollenprüfung in der Hauptstelle der Volksbank Raiffeisenbank Dachau in der Augsburger Straße unterstützten ihn zudem die Bäckermeisterin Nicole Schön von der Bäckerei Denk und der Petershausener Vorsitzende der Bäckereiinnung Ludwig Kloiber.
Geprüft wurden äußere und innere Eigenschaften der Stollen, wie Kruste, Lockerungsbild, Struktur, Elastizität, Saftigkeit, Geschmack, Geruch und Aroma. Feinschmecker Stiefel, ein ausgewiesener Profi, war mit den insgesamt zwölf Dachauer Kostproben wieder mal sehr zufrieden. Sie kamen aus den Bäckereien Kloiber aus Petershausen, Seidl aus Markt Indersdorf, Obeser und Denk aus Dachau sowie Kornprobst aus Hilgertshausen und enthielten die üblichen Zutaten: in Rum eingelegte Rosinen, Mehl, Hefe, Zucker, Salz, Butter, Marzipan, Mandeln, Orangeat- und Zitronat. Richtig gelagert sollen die Stollen bis zu drei Monate haltbar sein, verspricht Obermeister Ludwig Kloiber. Die Butterstollen, die hier in Oberbayern gebacken werden, sollten jedoch keinesfalls als Dresdner Stollen deklariert werden. Die unterscheiden sich in der Herstellungsweise und den Zutaten zwar nur wenig, sind aber namentlich geschützt. Das Prädikat "sehr gut" erhielten die Stollen der Bäckereien Kloiber, Kornprobst und Denk. Aber auch die anderen befand Experte Manfred Stiefel für "gut".