Kommunalwahlen in Dachau:Beflügelt vom Volksbegehren

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Will die Energiewende stärker in den Fokus rücken: Hauke Stöwsand. (Foto: ödp)

Die ÖDP stellt erstmals nach 30 Jahren mit Hauke Stöwsand wieder einen Landratskandidaten auf

Der Dachauer ÖDP-Kreisverband hat jetzt im Zieglerbräu seine Liste für die Wahlen des Kreistags am 15. März 2020 aufgestellt. Angeführt wird die Liste aus 37 Frauen und 33 Männern von Hauke Stöwsand, der von den Mitgliedern zugleich auch als Kandidat für das Amt des Landrats nominiert wurde.

Die ÖDP im Landkreis Dachau setzt bei der Kommunalwahl auf ein Team aus erfahrenen Kreisrätinnen und Kreisräten und neuen Kandidaten. Nicht mehr dabei sein wird Kreisrat und Fraktionsführer Georg Weigl, der sich aus der aktiven Politik zurückziehen möchte. Stattdessen wird die Liste von Hauke Stöwsand aus der Gemeinde Erdweg angeführt, der gleichzeitig auch als Landrat kandidiert. Auf den ersten zehn Plätzen finden sich prominente Namen wie Hebamme Mechthild Hofner, Karlsfelder Kreis- und Gemeinderätin, Holger Weller, Biolandwirt aus Bergkirchen, und der Ebertshausener Leonhard Mösl, Vorsitzender der Waldbauernvereinigung Dachau. "Besonders stolz sind wir darauf, dass sich bei uns so viele Frauen engagieren. Dadurch konnten wir die Liste weitestgehend paritätisch besetzen, und das ohne eine verpflichtende Frauenquote in der Partei", so Versammlungsleiter Adrian Heim.

Hauke Stöwsand, der von Georg Weigl vorgeschlagen wurde, stellte in seiner Bewerbung heraus, dass die aktuellen politischen Leitlinien im Landkreis noch viel zu stark in der Kontinuität des Vorgängers von Landrat Stefan Löwl stünden, zum Teil mit Zeithorizonten bis jenseits des Jahres 2030. Angesichts der politischen Umwälzungen in den vergangenen beiden Jahren müsse hier dringend angepackt werden. Die Energiewende sei allenfalls ein Randthema im Kreis, der Artenschutz befinde sich immer noch in der Findungsphase, und die sozialen Strukturen hielten weder beim sozialen Wohnraum noch in den Angeboten für Senioren oder wohnortnahe Versorgung Schritt. "Beim Verkehr begnügen sich alle vorliegenden Konzepte außerdem damit, den Verkehr nach München hinein zu lenken. Weder geht es um die Vermeidung von Autoverkehr noch um einen zukunftsorientierten Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Da ist es kein Wunder, dass dann ein Stau auf der S-Bahn-Stammstrecke bis nach Altomünster zurückschlägt", so Stöwsand. Bei Wachstumsraten von bis zu zehn Prozent in den vergangenen Jahren im Landkreis Dachau werde daran auch eine zweite Stammstrecke langfristig nicht viel ändern.

Die ÖDP Dachau fühlt sich nach den Erfolgen mit dem Volksbegehren für den Artenschutz und bei der Europawahl weiter im Aufwind und stellt nach 1989 erstmals wieder einen eigenen Landratskandidaten auf. Kreisrat Georg Weigl überreichte Hauke Stöwsand einen Stimmzettel der damaligen Landratswahl.

© SZ vom 09.12.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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