Kommunalwahl :Der Teamspieler

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"Wir stecken unsere Energie in Projekte und nicht in Konflikte", sagt Bürgermeister Franz Obesser. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Die Indersdorfer CSU nominiert Franz Obesser als Bürgermeisterkandidat und setzt bei der Gemeinderatsliste auf die Jugend

Von Robert Stocker, Markt Indersdorf

Indersdorfs Bürgermeister Franz Obesser (CSU) strebt bei der Kommunalwahl im nächsten Jahr erneut den Chefsessel im Rathaus an. In der Hauptversammlung des Ortsverbandes am Mittwochabend im Gasthaus Hohenester in Glonn wurde er einstimmig zum Bürgermeisterkandidaten der CSU gewählt. "Er ist der richtige Mann für die künftigen Herausforderungen in der Gemeinde", so CSU-Ortsvorsitzender Jörg Westermair, der Obesser für die Wahl des Bürgermeisterkandidaten vorschlug. Wichtig sei ihm vor allem der Teamgeist, den er auch im Gemeinderat spüre, sagte Obesser vor seiner Nominierung. Die 24 Bewerberinnen und Bewerber für die Gemeinderatswahl wurden - bei einem Wahlgang gab es eine Enthaltung - ebenfalls einstimmig gewählt.

Bürgernah, pragmatisch, aber auch mit einem Bauchgefühl ausgestattet: So beschrieb Westermair Franz Obesser, der seit 2014 Bürgermeister in Markt Indersdorf ist. Obesser kandidiert nicht auf der Gemeinderatsliste, weil es aller Voraussicht nach keinen Gegenkandidaten geben wird. Dies haben Gespräche mit allen im Gemeinderat vertretenen Gruppierungen ergeben. "Ich vertraue auf ihr Wort", so Obesser. Dass er deshalb nicht auf der Gemeinderatsliste kandidiert, sei der Fairness geschuldet. Schon bei seiner ersten Wahl zum Bürgermeisterkandidaten vor genau sechs Jahren habe der Teamgedanke eine wichtige Rolle gespielt. Der Wahlslogan hieß damals "Besser - Team Obesser". Auch im Gemeinderat spüre er einen "Teamspirit" über die Parteigrenzen hinweg. "Wir stecken unsere Energie in Projekte und nicht in Konflikte", so der Bürgermeister. Obesser verstehe sich als Mediator und Moderator, dem es wichtig sei, alle mit einzubeziehen, sagte Ortsvorsitzender Westermair.

Obesser zog eine kurze Bilanz seiner ersten Amtszeit. Als "Leuchtturmprojekt" bezeichnete er den Glasfaserausbau, den die Gemeinde selbst in die Hand genommen hat. "Sonst hätten wir heute noch in allen Ortsteilen kein schnelles Internet." Wichtige Projekte waren auch die Sanierung des Kanalnetzes und der Kläranlage, Straßenneubauten und -sanierungen oder der Ausbau der Kinderbetreuungsplätze. "In der Rekordzeit von einem Jahr wurde der zweizügige Kindergarten im Gewerbegebiet gebaut", so der Bürgermeister. Als weitere wichtige Punkte nannte er den sozialen Wohnungsbau im Maria-Geschwendtner-Haus, die Einführung einer Bürgerehrung und Jungbürgerversammlung, den Abschluss des Flächennutzungsplans und die Entwicklung eines neuen Baulandmodells. Zudem seien neue Parkplätze geschaffen worden, eine neue Stellplatzsatzung sei derzeit in Arbeit. In Obessers erster Amtszeit wurde auch ein Runder Tisch für Senioren eingeführt. "Das haben wir alles gemeinsam und mit einer guten Arbeit der Verwaltung geschafft", so Obesser. "Und das alles ohne neue Schulden." Jetzt gelte es, die neuen Aufgaben mit Herz und Verstand anzupacken.

Der Saal im Gasthaus Hohenester war brechend voll. Darunter waren 37 wahlberechtigte CSU-Mitglieder. Der Rest waren Gäste und Kandidaten, die noch nicht der Partei angehören. Obesser erhielt alle 37 Stimmen. "Ich bin überwältigt", sagte er nach seiner Wahl. Unter der Leitung von CSU-Kreisrätin Rosemarie Böswirth wurden auch die 24 Bewerberinnen und Bewerber für den Gemeinderat nominiert. Dem Gremium gehören bisher 20 Mitglieder an. Weil die Marktgemeinde inzwischen mehr als 10 000 Einwohner hat, steigt die Zahl der Sitze auf 24. "Wir haben eine Liste mit tollen Kandidaten", schwärmte Ortsvorsitzender Westermair. Die Bewerberinnen und Bewerber kommen aus dem Hauptort und den Außenbereichen der Gemeinde, auf der Liste sind acht Frauen vertreten, junge, aber auch erfahrene Leute. "Die Liste ist sehr ausgewogen", stellte Obesser fest. Mit Ausnahme von Karl Böller kandidieren auch wieder alle bisherigen Gemeinderäte. Listenführer ist der CSU-Ortsvorsitzende Jörg Westermair. Auf Platz zwei steht mit Annemarie Wackerl eine Frau ganz oben. Dritter Bürgermeister Hans Lachner, der seit 24 Jahren dem Gemeinderat angehört, kandidiert auf dem dritten Platz. Nachdem sich die Bewerberinnen und Bewerber vorgestellt hatten, wurden je sechs von ihnen im Block gewählt. Fast alle erhielten 37 Stimmen, bei einem Wahlgang gab es eine Enthaltung. Am Freitag, 8. November, werden sich die Kandidaten im Gasthaus Doll in Ried der Öffentlichkeit präsentieren.

© SZ vom 11.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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