Kommunaler Haushalt:Ehrgeizige Ziele

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Der Karlsfelder Etat für 2017 und die zentralen Investitionen

Von Christiane Bracht, Karlsfeld

Auch wenn es um die Karlsfelder Finanzen nicht gerade zum Besten steht, hat die Gemeinde sich heuer viel vorgenommen. Das meiste Geld wird wohl die Kinderbetreuung verschlingen. Das zeichnet sich bei den derzeitigen Haushaltsberatungen schon ab.

Kindereinrichtungen

3,25 Millionen Euro sind in diesem Jahr für den Neubau der Kindertagesstätte am Lärchenweg vorgesehen. Insgesamt soll das Projekt jedoch fast doppelt so viel kosten. Außerdem sind in einigen Einrichtungen neue Spielgeräte, Sonnenschirme und Sitzgelegenheiten nötig. Das summiert sich auf rund 32 000 Euro, hinzu kommt ein Vordach für etwa 20 000 Euro an der Krippe in der Falkenstraße. "Es soll kein kleines Vordach vom Baumarkt werden, sondern so groß sein, dass mehrere Kinderwagen darunter Platz haben", erklärte Bürgermeister Stefan Kolbe in der Hauptausschusssitzung am Dienstag. Dies sei der Preis dafür, dass man das Gebäude umgenutzt hat. Anders als in anderen Einrichtung gebe es dort nämlich keinen eigenen Raum für Kinderwagen und Roller, mit dem Vordach will man das kompensieren.

Hallenbad

Das Hallenbad wird die Gemeindekasse heuer auch wieder mächtig belasten. Mehr als 100 000 Euro sind für die Sanierung des 45 Jahre alten Gebäudes im Haushalt 2017 eingeplant. Die Mängelliste ist bekanntermaßen lang. Nach dem so genannten Barfußgang soll heuer der Stiefelgang erneuert werden. Die Fugen reißen, der Putz fällt ab und das Wasser läuft in die Technik, erklärte die Verwaltung den Gemeinderäten. Um Schlimmeres zu verhindern, ist eine Sanierung also dringend geboten. Das leckende Dach werde man erst im nächsten Jahr in Angriff nehmen können, so Kolbe. Die Arbeiten sollen dann innerhalb der sechswöchigen Schließung erledigt werden. Außerdem soll die energetische Sanierung geprüft werden.

Straßen

Geplant ist auch eine neue Straße. Der Sozialwohnungsbau gegenüber vom Heizkraftwerk muss erschlossen werden, dazu soll die Parzivalstraße weitergeführt werden. Dies schlägt im diesjährigen Haushalt mit etwa 200 000 Euro zu Buche. Außerdem will die Gemeinde den Verkehrsknotenpunkt Ecke Allacher-/Münchner Straße neu überplanen. Eine eigene Busspur schwebt den Gemeinderäten vor. Bislang hatte das Staatliche Straßenbauamt Einwendungen dagegen. Für die Behörde steht der Verkehrsfluss für Autofahrer im Fokus. Alles was dem entgegenstehen könnte, wird abgelehnt. Doch jetzt hat das Staatliche Straßenbauamt wohl signalisiert, dass es dem Vorhaben nun aufgeschlossener gegenüber steht.

Weitere 600 000 Euro hat Karlsfeld für den Unterhalt gemeindlicher Straßen vorgesehen. Mit dem neuen Straßenbaumeister habe man nun mehr Kapazitäten, erklärte Kämmerer Alfred Giesinger. Nach der personellen Unterstützung soll der Bauhof dieses Jahr auch maschinell aufgerüstet werden. Ein neuer Unimog und ein Häckselgerät sollen für etwa 120 000 Euro angeschafft werden. Die alten Maschinen sind nach gut 20 Jahren oft kaputt. Die Reparaturen verschlingen viel Geld.

Bürgerhaus

300 000 Euro sollen in Erweiterung, Um- und Ausbauten des Bürgerhauses fließen. Dabei geht es wohl vor allem um den Pistolenschießstand im Keller, den der Karlsfelder Schützenverein nutzt. Neue Vorschriften zwingen die Gemeinde die Anlage zu verändern. Eigentlich sollte dies schon 2016 geschehen, die Arbeiten mussten jedoch auf dieses Jahr verschoben werden.

© SZ vom 23.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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