Kochwirt Dachau:Zu viele Töpfe auf dem Herd

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Warum der Kochwirt erst in der zweiten Augusthälfte aufmacht

Fragen über Fragen: "Wann eröffnet endlich der Kochwirt?" Ein anderer Leser schrieb an die SZ dezent polemisch: "Wie lange will die Stadt Dachau auf die Pacht noch verzichten?" Das Gebäude befindet sich im Besitz der Kommune. Auch den Stadtrat und stellvertretenden Landrat Edgar Forster (Freie Wähler Dachau), seines Zeichens Bier- und Wirtshauskenner, drängt es dorthin zurück. Er staunt beim Spaziergang über die lange Schließung. Denn die Entscheidung für Matthias Schilcher von der Roxy-Disco in der Altstadt ist im Januar gefallen.

Jetzt erklären der städtische Kämmerer Thomas Ernst und der künftige Betreiber übereinstimmend: "Der Kochwirt wird in der zweiten Augusthälfte eröffnet." Rein organisatorisch wäre auch Ende Juli möglich, aber während der Volksfestzeit ein Wirtshaus beleben zu wollen, erscheint beiden nicht als sinnvoll. Denn die Dachauer strömen auf die Thoma-Wiese.

Aber warum dauert alles so lange, wo doch Vorpächter Stephan Eisenreich fristgemäß gekündigt und ausgezogen ist? Schilchers Antwort: "Ich habe dem Stadtrat offen mitgeteilt, dass ich mich zuerst um die Hifive-Burger & Bar in Dachau-Ost kümmern muss. Ich kann nicht mehrgleisig fahren." Dem Gastronomen ist anscheinend die Bewerbung für den Kochwirt dazwischengekommen, während des Aus- und Umbaus des ehemaligen Niagaras beim Cinema im Gewerbegebiet von Dachau-Ost. Kämmerer Ernst bestätigt: "Es war uns klar, dass Schilcher frühestens im April öffnen kann."

Jetzt wird es August, auch weil, wie Ernst weiter mitteilt, die kleineren, eher gestalterischen Veränderungen mehr Zeit als erwartet benötigt hätten. Beispielsweise wurde eine Essensdurchreiche geschaffen, die statische Probleme verursachte. Dazu mussten Leitungen verlegt werden. Der kleine Nebenraum soll eine Tür erhalten, so dass auch Vereine oder kleinere Gesellschaften unter sich bleiben können. Und schließlich soll auch das Farbkonzept mit zahlreichen unterschiedlichen Brauntönen reduziert werden. Zu allem musste bei dem historischen Gebäude der Denkmalschutz zustimmen. Und was soll nun entstehen? Matthias Schilcher: "Eine vernünftige bayerische Wirtschaft." Insofern bleibt seiner Ansicht nach alles beim Alten, von Nuancen abgesehen.

Über die finanzielle Frage klärt Kämmerer Ernst auf. Tatsächlich zahlt seiner Auskunft nach Schilcher die erste Pacht dann, wenn die Wirtschaft eröffnet ist. Ernst: "Das ist vertraglich festgehalten." Auf ihn wartet übrigens bereits die nächste Baustelle. Bekanntlich hören die Betreiber der Kulturschranne auf. Ernst hofft auf eine Lösung "kurz nach der Sommerpause". Die Ausschreibung sei so gut wie fertig.

© SZ vom 12.06.2015 / we - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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