Kleiner Scherz:April, April

Es muss nicht immer Asbach sein: Am 1. April kann man es auch mal mit Mittermarbach versuchen. (Foto: privat)

Marcel Faths Schilderstreich

Irgendwann waren es die Bewohner des oberösterreichischen Dorfs Fucking leid. Alle Welt machte sich über ihren Namen lustig, Touristen lichteten sich mit obszönen Gesten vor dem Ortsschild ab, immer wieder gab es Witzbolde, die das Ortsschild heimlich abschraubten und als Trophäe mit nach Hause nahmen. Im Dezember 2020 benannte sich der Ort in Fugging um. Seitdem hat der Spuk ein Ende.

Ähnliches scheint sich im Gemeindegebiet Petershausen nun zu wiederholen. "Jedes Jahr werden mehrfach und auf oft rabiate Weise die Ortsschilder von Asbach entwendet", klagt der Rathauschef, Marcel Fath. "Inzwischen wurde ja auch vor den Ortsschildern des Hauptortes Petershausen kein Halt mehr gemacht." Naheliegend war es daher, einen weniger weinbrandumnebelten Namen zu wählen. So heißt es in der Pressemitteilung weiter: "Nach gründlicher historischer Recherche hat die Verwaltung herausgearbeitet, dass das Ortsschild von Mittermarbach bisher noch nie entwendet wurde. Im Rahmen des Kostensparprogramms der Gemeinde Petershausen wurde daher beschlossen, entwendete Ortsschilder zukünftig nur noch mit dem Ortsschild Mittermarbach zu ersetzen. Mit dem Ortsschild für Asbach von Kollbach kommend wurde diese Regelung von heute erstmalig praktisch umgesetzt." Dieses "heute" bedarf einer Präzisierung: Es handelte sich um den 1. April, an dem kuriose Nachrichten mit besonderer Vorsicht zu genießen sind. Freunde von Asbach-Ortsschildern können aufatmen.

© SZ vom 06.04.2021 / gsl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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