Kleine Altstadtgalerie Dachau:Die Hoffnung malen

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Eine der typischen Seelenlandschaften der Künstlerin Alexa Kriele, die zurzeit in Dachau ausstellt. Das Werk trägt den Titel "Vor Lampedusa". (Foto: Toni Heigl)

Alexa Krieles Werke in der Kleinen Altstadtgalerie erzählen von Licht und Dunkelheit im Leben

Von Bärbel Schäfer, Dachau

Beim Malen gibt Alexa Kriele ihren Impulsen nach. Auf die weiße Leinwand kommt ein Fond, "damit sie mich nicht mehr so weiß anstarrt", sagt die Malerin, dann trägt sie die Farben Schicht für Schicht auf, bis das Bild Tiefe, Licht und Hoffnung ausstrahlt. In der Kleinen Altstadtgalerie zeigt die aus Börnicke in Brandenburg stammende Psychologin und Philosophin unter dem Titel "Hoffnungsschimmer" Bilder zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit, die sich mit inneren Prozessen auseinander setzen.

Unter dem Gewitter dräuenden Himmel schiebt sich die Silhouette eines Schiffes über das Meer, im Vordergrund ragt ein schlanker Leuchtturm in die bizarre Wasserlandschaft. Das Bild mit dem Titel "Rettung?" bezieht sich auf das christliche Symbol des Schiffes, das im Meer der Zeit unterwegs ist und in der Bedrohung und Sünde Heilung verspricht, sobald es den rettenden Hafen erreicht hat.

Eine anderes Bild zeigt eine utopische Landschaft, in der sich zwischen scharfkantigen, unwirtlichen Formationen ein sonnengelber Horizont öffnet. Der Titel lautet "Glaubst Du noch?". Und in einer sehr dunklen Landschaft bewegt sich eine einzelne Figur auf einer Lichtschneise, die auf ein hell erleuchtetes Ziel zuführt. Das Bild "Vor Lampedusa" zeigt sturmgepeitschte Wellen mit tanzenden Wrackteilen von Flüchtlingsbooten. Die Farbe Grün, als Farbe der Hoffnung, ist in fast allen Bildern gegenwärtig, meist in ein abgedunkeltes, schwefliges Gelb changierend, manchmal in Kombination mit Rot und Blau. Alexa Kriele lebte bis vor einem Jahr am Bodensee und arbeitet in der Lebensbegleitung für Menschen in Krisensituationen. Seit 2001 absolvierte sie eine Kunstausbildung in Zeichnung und Ölmalerei. Ihre Bilder sind deshalb in ihrer Grundstimmung meist dunkel, weil es der Malerin um das Licht geht, das sie in hellen Zonen in die Komposition einfließen lässt. Sie sagt: "Die Welt ist nicht immer nur schön, gut und wahr. Aber es gibt immer kleine Inseln von Licht, Hoffnung und Schönheit."

Die Ausstellung ist bis 24. April in der Kleinen Altstadtgalerie, Burgfriedenstraße 3, zu sehen. Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag von 18 bis 20 Uhr. Sonntag von 14 bis 16 Uhr.

© SZ vom 22.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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