Kindertag auf dem Dachauer Volksfest:Heiß begehrte Ladung

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Die "Guatlkanone" auf dem Dachauer Volksfest lässt zur Freude der Kinder Bonbons, Freifahrscheine und Kuscheltiere regnen. (Foto: Toni Heigl)

Zum Kindertag auf dem Dachauer Volksfest spuckt die "Guatlkanone" wieder Bonbons, Freifahrscheine und Kuscheltiere aus

Von Franziska Stolz, Dachau

Immer dichter drängen sich Eltern und Kinder vor dem Glückshafen auf dem Dachauer Volksfest zusammen. An der Hand von Mama, auf Papas Schultern oder ganz vorne - die jungen Volksfestbesucher warten gespannt. Kurz vor 14 Uhr rollt dann die ungefähr 100 Kilogramm schwere Bonbonkanone heran. Die Kinder strecken die Hände in die Luft, dann knallt es ein paar Mal und die Süßigkeiten, Freifahrtchips und Kuscheltiere segeln in die glückselige Menge.

Wie in jedem Jahr geben Schausteller Robbin Schacht, Ernst Eckl und Oberbürgermeister Florian Hartmann vergangenen Mittwoch den Startschuss zum Kindertag auf dem Dachauer Volksfest. Die Bonbons, mit denen die Kanone befüllt wird, stiftet Eckls Süßwarenstand, Coupons und Kuscheltiere sind ebenfalls von Schaustellern des Volksfests spendiert.

Und die Freude der Kinder ist sichtlich groß. Die elfjährige Emilia hat bereits zwei Freifahrtchips ergattert und weiß auch schon, wofür sie die einlösen möchte: "Am liebsten fahre ich Breakdance. Das ist so schön schnell und schlecht wird mir nie."

Seit vierzig Jahren lässt Robbin Schacht mit seiner Kanone die süße Ladung in die Kindermenge prasseln. Dafür wird er am Montag, 19. August, in Herrmanns Strudl-Alm geehrt werden. "Einmal vor zehn Jahren habe ich die Kanone nicht mitgenommen, da war die Bestürzung groß," erzählt Schacht. Also ist sie seitdem wieder fester Bestandteil des Kindertags. Trotzdem könnten es diesmal die letzten Schüsse gewesen sein, denn Schacht will sich bald zur Ruhe setzen. Fehlen darf die Kanone aber eigentlich nicht. "Dann muss die Stadt sie vielleicht kaufen. Mal sehen," sagt Oberbürgermeister Florian Hartmann.

Zunächst einmal hat sie am vergangenen Mittwochnachmittag ihren Zweck aber zur vollsten Zufriedenheit des jungen Volksfestpublikums erfüllt. Das zieht es nun zu den Fahrgeschäften hin. Besonders vor allzeit beliebten Klassikern wie dem Riesenrad und der Autoscooterbahn bilden sich Schlangen. Christian, elf Jahre alt, ist mit seiner Mutter da. Er findet, dass Autoscooter das beste von allen Fahrgeschäften ist, "weil es da so toll kracht".

Überall schlendern Familien mit Kindern die Budenstraße entlang. Nicht nur die Bonbonkanone, sondern auch vergünstigte Fahrpreise schaffen Anreiz zu einem Volksfestbesuch mit den Kleinen. Bis zu 6000 Besucher mehr verzeichnet laut Dachaus Brauchtums- und Volksfestreferent Robert Gasteiger der Rummel auf der Ludwig-Thoma-Wiese am Kindertag. Die Programmpunkte lohnen sich also.

Wenn die Buden und Fahrgeschäfte ihre Preise senken und Coupons und Freifahrten verschenken, gehe es aber vor allem um eine soziale Geste und darum, den Kindern eine Freude zu bereiten, sagt Schausteller Josef Diebold. Auch für seine Karussellanlage steht das junge Publikum an, um eine oder mehrere Runden mit dem Orient Express zu drehen. "Wie viele Leute kommen und wie gut das Geschäft läuft hängt natürlich auch stark mit dem Wetter zusammen," sagt er. "Heute ist es ideal. Zu kalt, um zum Schwimmen zu gehen, aber es bleibt trocken."

Dabei hängen erst noch ziemlich dunkle Wolken am Himmel über der Stadt, doch sie ziehen weiter. Und so regnet es am Kindertag des Dachauer Volksfests schließlich nur Süßigkeiten, Kuscheltiere und Freifahrtchips aus der "Guatlkanone".

© SZ vom 16.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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