Karlsfeld:Unmut in Karlsfeld

Kolbe kündigt Stellungnahme zum Bundesverkehrswegeplan an

Von gsl, Karlsfeld

Ändern wird es wohl nichts mehr, aber unkommentiert stehen lassen will die Gemeinde Karlsfeld den Entwurf zum Bundesverkehrswegeplan auch nicht. Zur großen Enttäuschung der örtlichen Politiker ist der von der Gemeinde beantragte Entlastungstunnel unter der B 304 in dem mehr als hundert Seiten starken Planungskatalog nicht mitaufgenommen worden. "So ganz ohne Reaktion kann man das nicht stehen lassen", sagte Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU) nach der Gemeinderatssitzung am Donnerstag. Er kündigte eine Stellungnahme im Öffentlichkeitsverfahren zum Bundesverkehrswegeplan an, das am 21. März startet. "Wir werden unseren Unmut zum Ausdruck bringen", sagte er.

Der Tunnel war offiziell "mangels Wirtschaftlichkeit" nicht in die Vorhabenliste aufgenommen worden. Über diese Begründung ärgert sich Kolbe besonders. Für andere Kommunen, die längst nicht so stark vom Verkehr belastet seien wie Karlsfeld, würden Millionensummen bereitgestellt, und der Entlastungstunnel finde nicht einmal Erwähnung. Dabei hatte Kolbe gemeinsam mit Landrat Stefan Löwl (CSU) erst kürzlich noch einmal in einem Brief an ihren Parteikollegen, Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, auf die Dringlichkeit des Antrags hingewiesen. Auch hier gab es null Resonanz: Kolbe erhielt keine Antwort.

Nachdem sich an dem Öffentlichkeitsverfahren auch Bürger beteiligen dürfen, regte SPD-Fraktionssprecherin Hiltraud Schmidt-Kroll an, ob man nicht auch die Karlsfelder mit einspannen könnte, die Kritik an dem Planentwurf zu artikulieren. Die Freien Wähler Karlsfeld sprachen auf ihrer Facebook-Seite von einem "rabenschwarzen Tag für Karlsfeld und den gesamten Landkreis". Sie seien tief enttäuscht - auch über "unsere Wahlkreisvertretung in Berlin", die CSU-Abgeordnete Gerda Hasselfeldt.

© SZ vom 19.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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