Karlsfeld:Kolbe kritisiert Kreis-Votum

Karlsfeld beharrt auf seinem Antrag zum Landschaftsschutzgebiet

Von gregor schiegl, Karlsfeld

Die Gemeinde Karlsfeld besteht darauf, dass ihr Antrag für ein Landschaftsschutzgebiet im Kreistag behandelt wird. Eine entsprechende Stellungnahme der Gemeinde will Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU) dem Gemeinderat zur Abstimmung stellen. Das Verfahren war jüngst durch die CSU-Kreistagsfraktion im Umwelt- und Kreisausschuss ausgehebelt worden. Mit einem eigenen Antrag hatte sie eine neue Planung für ein Landschafsschutzgebiet durchgesetzt: Einige Flächen, welche die Stadt Dachau und die Gemeinde Karlsfeld auf ihrem Grund beantragt hatten, fielen aus dem geplanten Umgriff, dafür kam eine neue Fläche in Hebertshausen hinzu, auf der die Gemeinde Hebertshausen ihre Südumfahrung verwirklichen will. Entsprechend groß ist der Unmut in den betroffenen Gemeinden.

"Was da passiert ist, erfreut mich als Bürgermeister überhaupt nicht", sagt Karlsfelds Rathauschef Kolbe. Die Gemeinde habe einen Antrag gestellt, deshalb erwarte er auch, dass dieser vom Kreistag als zuständiges Gremium behandelt werde. Als Antragsteller war Kolbe nach eigenen Worten selbst nicht an den Beratungen beteiligt, dasselbe gelte für seinen SPD-Amtskollegen, Dachaus Oberbürgermeister Florian Hartmann. Trotzdem sei ihm bekannt gewesen, welche Entwicklung sich auf Kreis-Ebene abzeichnete: Viele CSU-Bürgermeister hätten Sorge gehabt, dass eine "Flut von Anträgen für Landschaftsschutzgebiete" käme, würde man dem Antrag nachkommen. Kolbe sagte, diese Sichtweise seiner Kollegen könne er nur schwer nachvollziehen. "Es war ja ein ausdrücklicher Wunsch der Kommune", sagt er. Dem Antrag seien ausführliche Diskussionen vorausgegangen. "Wir haben uns ja auch was dabei gedacht."

© SZ vom 09.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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