Karlsfeld:Karlsfeld will große Werbeanlage verhindern

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Die Gemeinde wehrt sich gegen Pläne für eine große Werbeanlage zwischen dem Einkaufscenter und dem Ärztehaus an der Münchner Straße. Von privater Seite liegt ein entsprechender Antrag für eine frei stehende, hinterleuchtete Werbeanlage mit Wechselwerbung vor. Die Dimensionen der geplanten Werbeanlage sind beachtlich: Laut Bauamtsleiter Günter Endres soll die Plakatsäule knapp 5,30 Meter hoch sein und die Anzeigenfläche knapp 3,90 Meter Breite einnehmen. "Das geht gar nicht", sagte CSU-Fraktionssprecher Bernd Wanka. Er befürchtet eine Verschandelung des Orts mit Reklame, wie man es sonst nur "aus südlichen Gefilden" kenne. Außerdem lenke die Anzeige die Autofahrer ab. "Da bekommen wir ein gravierendes Problem mit dem Straßenverkehr." In der Rathausverwaltung sieht man es genauso, bei den anderen Fraktionen war Überzeugungsarbeit nicht notwendig.

Um das Vorhaben zu verhindern, hat der Bauausschuss nun erst einmal eine Veränderungssperre für das Gebiet zwischen Ärztehaus und Einkaufscenter beschlossen; der Antrag wurde zurückgestellt. Die Veränderungssperre gilt für zwei Jahre, kann aber verlängert werden. Karlsfeld will die Zeit nutzen, um für das Gebiet einen einfachen Bebauungsplan aufzustellen. Darin sollen vor allem Festsetzungen für den Bereich zwischen der Münchner Straße und der Baulinie zu den Grundstücken getroffen werden. Gebäude sollen darin ausgeschlossen werden und Werbeanlagen beschränkt werden. Der Bau von Stellplätzen soll allerdings weiterhin möglich bleiben. "Damit wollen wir städtebaulichem Wildwuchs vorbeugen", erklärte Endres' Stellvertreterin, Simone Hotzan. Selbstredend wäre eine Werbeanlage, wie sie jetzt beantragt worden ist, dann nicht mehr genehmigungsfähig. In den vergangenen Jahren hat die Münchner Straße ihr Erscheinungsbild radikal verändert. Einkaufscenter und Ärztehaus geben der einst ländlichen Gemeinde inzwischen ein städtischeres Gepräge. Bewusst setzt Karlsfeld auf mehr Handel und Gewerbe an der stark frequentierten Durchgangsstraße. Aber eben nicht in jeder Form.

© SZ vom 11.03.2016 / gsl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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