Karlsfeld:Initialzündung für Radschnellweg

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Der ADFC will mit seinen Ideen mehr Bürger fürs Fahrradfahren gewinnen

Interview von Gregor Schiegl, Karlsfeld

Der Radklub ADFC hat sich auf seiner Jahreshauptversammlung am Dienstag neu aufgestellt. Ein fünfköpfige Vorstand teilt sich nun die Aufgaben der nicht mehr angetretenen Vorstandsmitglieder Rainer Endres, Elfie Feicht und Michael Kraus. Neu im Gremium sind die erfahrenen Tourenführerinnen Christa Fischle und Monika Zott. Der ADFC will weiterhin als rühriger Interessenvertreter der Radfahrer in der Dachauer Kommunalpolitik auftreten, wie das Vorstandstandsmitglied Peter Reiz aus Karlsfeld, ausführt.

SZ: Herr Reiz, helfen Sie uns: Wer ist denn jetzt beim ADFC für was zuständig?

Peter Reiz: Die Aufgaben müssen wir noch verteilen. Bei mir ist die Sache klar. Ich kümmere mich um die Verkehrspolitik in Karlsfeld und auch um die Verkehrspolitik im Landkreis. Damit bin ich mehr als ausgelastet. Sehr hilfreich wäre es, wenn ich noch Unterstützung bekäme.

Was hat der ADFC denn bislang bewegt?

Eine ganze Menge. Wir haben die Planungen für das Radparkhaus am Dachauer Bahnhof wie auch am neu gestalteten Stadtbahnhof mit angestoßen; die Schnittstelle zwischen Rad und Öffentlichem Personennahverkehr sind damit attraktiv gestaltet. Wir waren auch an der Umgestaltung der Münchner Straße beteiligt. Was die Förderung des Radverkehrs betrifft, agiert die Stadt Dachau jetzt vorbildlich.

Sie haben keine offenen Wünsche?

Wir fordern, dass im Winter die Radwege vor den Straßen geräumt werden. Das ist ganz wichtig, damit die Leute im Umkreis von zehn Kilometern echte Anreize bekommen, ganzjährig aufs Rad umzusteigen. Wir brauchen auch unbedingt einen Radschnellweg von Schleißheim über Dachau und Karlsfeld zur MAN und eine Vernetzung nach Garching. Wir brauchen ein angebotsorientiertes Radwegenetz. In diese Planungen müssen wir jetzt einsteigen. Diese Route muss kreuzungsfrei sein und wenn Ampeln nicht vermeidbar sind, müssen die Radler auf jeden Fall eine Vorrangschaltung bekommen. Es muss auch sichergestellt werden, dass nicht irgendwelche Fahrzeuge den Radschnellweg mit benutzen.

Wo wollen Sie die Flächen dafür hernehmen? Wir befinden uns in einem hochverdichteten Ballungsgebiet.

Das ist Aufgabe der Planer, wir können nur Korridore benennen. An der Münchner Straße wird man diese Flächen sicherlich nicht haben. Aber es ist immer noch sehr viel einfacher, einen Radschnellweg einzurichten, als neue Fahrspuren für Autos zu bauen, von den Stellplätzen ganz zu schweigen. Für Radler braucht man einen Bruchteil der Fläche, den man für Autos benötigen würde.

© SZ vom 02.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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