Karlsfeld:Große Pläne

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Die Leiterin der Fachoberschule, Carola Zankl, will die Einrichtung noch weiter ausbauen. Zunächst gibt es von September an erstmals eine 13. Klasse. Aber dem Wachstum sind räumliche Grenzen gesetzt

Von Christiane Bracht, Karlsfeld

2020 wird es voraussichtlich die ersten Abiturienten geben, die von der Fachoberschule (FOS) Karlsfeld abgehen. Denn von September an gibt es zum ersten Mal eine 13. Klasse an der Privatschule. 25 Schüler aus den Bereichen Sozialwesen, sowie Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologien haben sich bereits dafür angemeldet. Carola Zankl, die neue Schulleiterin strahlt: "Das wird mein erstes großes Projekt." Seit Herbst hält sie die Fäden in der Hand. Denn ihr Vorgänger Karl Heinz Semsch ist im vergangenen Sommer in Ruhestand gegangen. Er war Mitbegründer der FOS und sehr engagiert. "Ich werde die Schule in seinem Sinne weiterführen", sagt Zankl. Sie hat bereits große Pläne. Wie die genau aussehen, darüber schweigt sie allerdings noch, schließlich hat die Geschäftsführung ein Wort mitzureden. "Mit der 13. ist das Wachstum nicht beendet", verrät sie nur.

"Konkrete Pläne gibt es derzeit nicht", sagt Geschäftsführer Franz Elender. Dem Wachstum seien Grenzen gesetzt. Er tritt auf die Bremse. Derzeit hat die FOS 300 Schüler in 14 Klassen. "Wir müssen erst einmal abwarten, wie sich alles entwickelt." Elender ist vorsichtig. Seit 2009 ist die Schule in Karlsfeld, seither ist fast jedes Schuljahr eine neue Klasse dazu gekommen. 2017 musste deshalb schon angebaut werden. Nun sei das Grundstück bereits "bis an die Grenzen ausgereizt", so Elender. Lediglich aus der große Terrasse im zweiten Stock könne man noch zwei Klassenzimmer machen. "Eine zweite 13. Klasse oder eine dritte Parallelklasse im Bereich Sozialwesen wären dann noch drin", gibt er zu. Heuer hätten sich gerade für diese Ausbildungsrichtung sehr viele angemeldet. Sollte das weiterhin so nachgefragt sein, müsse man langfristig darüber nachdenken, so Elender. Allerdings sei eine neue Klasse auch immer eine finanzielle Belastung für den Verein, der die Schule trägt. Denn die staatlichen Zuschüsse würden erst zwei Jahre später angepasst. Solange müsse die Schule alles vorfinanzieren.

Unübersehbar ist aber, dass die Karlsfelder FOS sehr beliebt ist. Obwohl die Schüler pro Monat 230 Euro für ihre Ausbildung dort zahlen müssen, gibt es jedes Jahr lange Wartelisten. Und heuer scheint es in allen Ausbildungsrichtungen noch mehr Interessenten zu geben als sonst, berichtet Elender. Er vermutet, dass dies auch an der neuen Schulleitung liegt. Zankl und ihr Stellvertreter Peter Hatzl sind in den vergangenen Wochen viel herumgefahren und haben die FOS vorgestellt. Außerdem gibt es eine neue Homepage, die optisch ansprechender gestaltet ist, so Elender. "Unser Image ist frischer geworden." Und wenn Zankl von der Schule erzählt, merkt man, wie sehr ihr diese am Herzen liegt. Semsch hatte sie ins Kollegium geholt. Schon als Studentin hatte sie Nachhilfe in kleinen Gruppen an der FOS gegeben. Jetzt hat sie ihren "Traumjob", wie sie sagt. Sie unterrichtet Französisch und Englisch, arbeitet gern mit den jungen Erwachsenen und liebt es zu organisieren. Dabei hat sie die Tür zu ihrem Büro immer offen. Jeder Schüler kann den Kopf reinstrecken, ein Gespräch mit ihr führen. "Ich lege Wert auf Transparenz", sagt sie. Aber auch darauf, dass es sehr familiär und freundlich zugeht an der Schule. Dazu gehört auch, dass sie jeden Schüler mit Namen kennt und weiß, was mit ihm los ist. Hier reagiere man individuell auf jeden, sagt sie. Das war auch unter ihrem Vorgänger schon so. Einige Projekte für die Zukunft schwirren Zankl schon im Kopf herum, doch sie verrät längst nicht alle ihre Ideen. So soll es demnächst einen Workshop geben zusammen mit der Caritas, indem es um Schulden und Finanzen geht, denn sie hat festgestellt, dass einige Schüler bereits in finanziellen Schwierigkeiten sind. Ein Polizeiaktionstag, bei dem es um Drogen und Alkohol im Straßenverkehr gehen wird, ist geplant und natürlich die Podiumsdiskussion zur Europawahl. Längerfristig gibt es wohl auch noch die Idee eine Partnerschaft mit einer ausländischen Schule zu initiieren.

© SZ vom 21.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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