Karlsfeld:Fallou M. muss länger warten

Behördenprobleme verzögern die Rückführung des Flüchtlings

Fallou M. wird voraussichtlich erst kommende Woche nach Deutschland zurückkehren. Eigentlich hatte der Asylsuchende, der widerrechtlich vor einem Monat aus Karlsfeld nach Italien abgeschoben worden war, an diesem Freitag zurückkehren sollen. Das hatte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) zunächst zugesagt. Nun erklärte die Behörde allerdings, sie habe den Aufenthaltsort von Fallou M. nicht ermitteln können. Der Helferkreis Karlsfeld wusste die ganze Zeit über, wo sich Fallou M. aufhält und teilte es nun dem Amt mit. Demnach befindet sich der Senegalese derzeit in Meran. M. war nach seiner Abschiebung nach Italien in Neapel registriert worden - die Weiterreise nach Meran wurde nicht vermerkt. Antonia Steßl vom Helferkreis erklärte am Dienstag: "Fallou wollte sich nach seiner Ankunft in Meran registrieren lassen, dort wurde ihm allerdings gesagt, dass er dazu zurück nach Neapel muss." Die Meldung ist nun nicht mehr nötig, doch die Rückführung verzögert sich. Ein genaues Datum konnte Bamf-Pressesprecherin Andrea Brinkmann nicht mitteilen. Fallou M. war im Sommer 2015 aus dem Senegal nach Europa geflohen. Er wurde in Italien registriert, reiste dann aber weiter nach Deutschland. Das Bamf ordnete daher unter Berufung auf die Dublin-III-Verordnung die Abschiebung des Flüchtlings an. Am 7. Juni musste er Deutschland verlassen. Allerdings hatte er zuvor keinen Abschiebebescheid erhalten, da den Behörden bei der Zustellung ein Fehler unterlaufen war. Daher ordnete das Bamf am vergangenen Freitag M.s Rückführung nach Deutschland an.

© SZ vom 07.07.2016 / moko - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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