Karlsfeld:Ehrensache

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TSV Eintracht Karlsfeld zeichnet Toni Cremers aus

Der TSV Eintracht Karlsfeld hat seinen ehemaligen Präsidenten Toni Cremers zum Ehrenmitglied ernannt. Bei der Jahreshauptversammlung des Vereins löste Cremers einen kleinen Eklat aus, als er an die Gemeinderäte appellierte, mehr in die Infrastruktur der gemeindlichen Sportanlagen zu investieren. "Ich war doch etwas sprachlos", sagte Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU) in der Gemeinderatssitzung am Dienstag. "Ich kann nicht einschätzen, was Herrn Cremers an diesem Abend geritten hat." Zwar könne er die Ungeduld des Sportvereins in gewisser Weise verstehen, andererseits sei es ja nicht so, dass die Gemeinde nichts getan hätte. Kolbe verwies auf den Bau der neuen Umkleide, der TSV-Tribüne und nicht zuletzt des Kunstrasenplatzes. An der prekären Gesamtlage hat sich dadurch offenbar nichts geändert. Nach wir vor klagt der TSV über fehlende Kapazitäten, der Bedarf an Trainingszeiten könne nicht abgedeckt werden, es fehlten Hallen und Freiflächen, um die ganze Bandbreite des Angebots abzudecken. Während Karlsfeld durch den Zuzug junger Familien in den vergangenen Jahren um einige Tausend Bürger gewachsen ist, stagniert der TSV bei etwa 4000 Mitgliedern. An Interessenten mangelt es dem größten Sportverein im Landkreis nicht. Wegen Platzmangels können vielen Abteilungen seit Jahren keine Neumitglieder mehr aufnehmen. Schon unter Cremers Ägide hatte die Gemeinde ihre Pläne für die Erweiterung des Sportparks auf Eis gelegt. Auch für den neuen Vereinspräsidenten Rüdiger Meyer ist die Erweiterung ein wichtiges Ziel. "Kinder aus Kindergarten und Kita sollen auch morgen noch Sport machen können", sagte er. "Und das am besten beim TSV Eintracht Karlsfeld."

Immerhin gibt es punktuelle Fortschritte. Mit der neuen Sportart Basketball wurde das Angebot erweitert, seit September nutzt der Verein die Sporthalle an der Fachoberschule. Weitere Hoffnungen richtet der TSV auf die Halle der geplanten neuen Grundschule, die allerdings noch nicht gebaut ist, sowie in die Nutzung gemeindeeigener Flächen. Dies würde dem Verein nach Einschätzung von Bürgermeister Kolbe das Potenzial für ein Wachstum auf bis zu 4500 Mitgliedern geben.

Das Präsidium aus Präsident Rüdiger Meyer, den Vizepräsidenten Birgit Piroué und Udo Hattwig wurde einstimmig wiedergewählt. Peter Nöbauer aus der Abteilung Badminton wird neuer Seniorenbeauftragter.

© SZ vom 20.10.2016 / Gsl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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