Ein seit Jahren geschlossener Kiosk, fehlende Toiletten, überquellende Abfallbehälter und starke Verschmutzungen am Ausgang westlich der Bahn: Die Missstände am S-Bahnhof Karlsfeld werden wohl noch einige Zeit andauern. Einzig der vom Allacher Seniorenbeirat bemängelte kaputte Lift ist seit dieser Woche wieder in Betrieb, nachdem bei der Reparatur technische Probleme aufgetreten waren. Ungleich schwieriger gestaltet sich nach Auskunft der Bahn die Sanierung des Kiosks - die Bahn nennt sie DB Service-Stores. Grund dafür seien erhebliche Feuchtigkeitsschäden aus dem Unterführungsbauwerk, deren Behebung aus lebensmittelrechtlichen Gründen zwingend erforderlich sei, um den Betrieb des Kiosks wieder aufnehmen zu können. Die Bahn arbeite weiter daran, diese Mängel abzustellen. Wegen der schwierigen Rahmenbedingungen könne allerdings noch kein konkreter Zeitpunkt zur Wiedereröffnung des Kiosks genannt werden.
Was die Toilette betrifft, verweist die DB Station & Service auf die Bayerische Gemeindeordnung. "Eine direkte Verpflichtung zur Errichtung und zum Betrieb von öffentlichen Toiletten an Bahnhöfen kann daraus sicherlich nicht abgeleitet werden." Zuständig seien die Kommunen. Die sollten selbst entscheiden, ob und wo sie Toiletten errichten und betreiben wollen.
Der S-Bahnhof Karlsfeld liegt geografisch direkt an der Grenze zwischen der Gemeinde Karlsfeld und München, tariflich gehört er zur Innenstadt. Er wird von Münchnern ebenso genutzt wie von Karlsfeldern und Pendlern aus dem Landkreis Dachau. Kiosk und kaputter Lift hatten auch schon zu einer Anfrage im Hauptausschuss des Karlsfelder Gemeinderats geführt. Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU) konnte allerdings nichts Neues vermelden. "Wir fragen immer wieder nach. Aber es ist mühselig." Zugesagt hat die Bahn dem Allacher Seniorenvertreter Willi Eichhorn zumindest eine Sonderreinigung. Zeitpunkt: sobald es die Witterung sinnvoll erscheinen lässt.