Karlsfeld:Das meiste Geld steckt in den Gebäuden

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Karlsfelds Feuerwehr demonstriert, wie ein Feuer fachkundig gelöscht wird. Die Helfer brauchen HIlfe: Das Feuerwehrhaus muss saniert werden. (Foto: Toni Heigl)

Im ersten Teil der Haushaltsberatungen in Karlsfeld geht es um den finanziell aufwendigen Unterhalt der gemeindeeigenen Einrichtungen. Hallenbad, Sportpark, Bürgerhaus sowie Kindergärten und Horte sind die größten Posten im Etat

Von Gregor Schiegl, Karlsfeld

Am Dienstag haben die Haushaltsberatungen in Karlsfeld begonnen. In der ersten Sitzung ging es um die Ausgaben für den Unterhalt von Gebäuden und Grundstücken. "Das ist der Teil, wo am meisten Geld drin steckt", sagte Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU). Ein Überblick über die größten Posten.

Hallenbad

Das Bad aus den Siebzigerjahren ist marode, die Decke ist undicht. Große Teile der Technik müssen erneuert werden. Insgesamt 1,4 Millionen Euro sollen die Maßnahmen kosten. In diesem Jahr will Karlsfeld 300 000 Euro in das Bad investieren. Die Bauarbeiten sollen den laufenden Badebetrieb möglichst wenig einschränken. Außerdem bekommt das Bad eine neue Schließanlage für 15 000 Euro. Bürgermeister Kolbe nannte die Maßnahme "dringend notwendig". Seit Jahrzehnten seien diverse Schlüssel im Umlauf. Das elektronische System vereinfache vieles und gebe der Gemeinde die Möglichkeit, besser zu kontrollieren, wann wer Zugang in welche Räume hat.

Sportpark

Seit 2009 liegt die Erweiterung des Sportgeländes auf Eis, weil die Gemeinde dafür kein Geld hat. In die Brandschutzsanierung von Sportgaststätte und Halle steckt die Kommune in diesem Jahr voraussichtlich 300 000 Euro. "Wir haben 2009 einige Dinge nicht zu Ende gebracht", sagte der Bürgermeister. Für die Räume oberhalb der Halle, die bislang für Sporttanz und zeitweise auch als Kindergarten genutzt wurde, gibt es keinen zweiten Fluchtweg. Aus Sicherheitsgründen sind die Kinder jetzt im Erdgeschoss untergebracht. "Wir haben keine Lust, mit einem Bein im Gefängnis zu stehen", sagte TSV Präsidiumsmitglied und Sportreferentin Birgit Piroué vom Bündnis für Karlsfeld. Erneuert wird außerdem das Heizungssystem. Dafür sind 165 000 Euro angesetzt.

Bürgerhaus

Der Karlsfelder Schützenverein nutzt den Schießstand der Gemeinde im Keller des Bürgerhauses fleißig und kümmert sich auch um die Instandhaltung der Räume. Allerdings wurden die gesetzlichen Auflagen 2013 drastisch verschärft. Die installierte Entrauchungsanlage ist nicht mehr leistungsfähig genug und muss ersetzt werden. Nach einer Auflage des Landratsamts durften die Schützen nur noch schadstoffarme Munition verwenden. Allerdings war das nur eine Übergangslösung. Jetzt muss die Gemeinde inklusive Brandschutzmaßnahmen 193 000 Euro investieren. Andernfalls wird der Schießstand geschlossen. Viele Gemeinderäte fanden diese Ausgaben unverhältnismäßig. Im vergangenen Jahr hat Karlsfeld nicht mal so viel für die Instandhaltung ihres gesamten Straßennetzes ausgegeben. Auch die Dachterrasse muss saniert werden. Es gab bereits einen Wassereinbruch in die Fleischkühlung des Bürgerhaus-Wirts. Die Gemeinde setzt Sanierungskosten von 23 000 Euro an. Auch die Saaltüren müssen auf den neuesten Stand des Brandschutzes gebracht werden. Kosten rund 20 000 Euro.

Kindergärten und Horte

In den Kinderhorten muss beim Brandschutz nachgebessert werden, die Kosten belaufen sich auf 125 000 Euro. Im Kindergarten "Zwergerlstube" fallen aus demselben Grund 75 000 Euro an. Weitere 14 000 Euro wird die Sanierung der maroden Holzstege kosten. Bei der Wichtelburg müssen die Spielgeräte auf ihre Sicherheit überprüft werden, außerdem soll das Gras häufiger geschnitten werden. Ein Grund ist, dass dort offenbar immer wieder Kinder von Bienen gestochen werden. Birgit Piroué regte die Anschaffung eines Mähroboters an, um die angesetzten Kosten von 30 000 Euro zu senken.

Schulen

Die Entwässerung auf dem Allwetterplatz der Mittelschule funktioniert nicht mehr, außerdem sind Pflasterarbeiten notwendig. Die Maßnahmen sollen 55 000 Euro kosten. An der Grundschule gibt es ein "großes Marderproblem" unter dem Dach der Hausmeisterwohnung. Im Zuge einer energetischen Sanierung werden auch die Schlupflöcher für den Nager gestopft. Gesamtkosten: 15 000 Euro.

Feuerwehrhaus

Der Feuerwehr geht es nass rein. Durch die Dachterrasse des Feuerwehrhausmeisterhauses dringt Feuchtigkeit. Sanierungskosten: 25 000 Euro. "Wir müssen das Gebäude im Bestand rechtzeitig erhalten", sagte Bürgermeister Kolbe.

© SZ vom 10.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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