Juristen zweifeln Standort-Untersuchungen an:Pauschale Ablehnung

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Grundstückeigentümer brüskiert Gemeinderat in Odelzhausen

Von Horst Kramer, Odelzhausen

Eigentlich schien das Projekt in trockenen Tüchern: Die Edeka-Handelskette will am Rande des Odelzhausener Gewerbeparks einen neuen 1600 Quadratmeter großen Markt errichten, auf ihrem jetzigen Areal soll sich ein Drogeriemarkt ansiedeln. Alle Beteiligten zeigten sich zufrieden: die Verantwortlichen der Edeka Handelsgesellschaft, Odelzhausens Bürgermeister Markus Trinkl (parteifrei) und nicht zuletzt der Gemeinderat, der im Februar den geänderten Flächennutzungsplan und Bebauungsplan für das gesamte Areal einstimmig absegnete. Und nun so etwas: Der Besitzer des Grundstücks, auf dem die Handelskette bisher residiert, stellt sich quer.

Peter Greppmair, Inhaber eines großen Autohauses, hat eine Münchner Anwaltskanzlei beauftragt, Widerspruch gegen die Pläne einzulegen. Der Gemeinderat zeigte sich bei seinem Treffen am vergangenen Dienstag, als die Stellungnahmen der beteiligten Institutionen behandelt wurden, schockiert. Denn Greppmairs Juristen zweifeln praktisch alles an, was laut Trinkl in den vergangenen zwei Jahren zwischen den Parteien besprochen wurde, darunter auch die Standort-Untersuchungen einer Münchner Agentur für Wirtschaftsförderung, Einzelhandel und Stadtentwicklung. Greppmair scheint zu befürchten - so lassen sich die Aussagen seiner Juristen interpretieren -, dass sich die Ansiedlung eines Drogeriemarkts noch zerschlägt und ihm dann die Vermietung der Flächen an einen anderen Einzelhändler untersagt wird.

Trinkl verlas in der Sitzung die Argumente beider Seiten. Sein Kommentar dazu war eindeutig: "Die Verträge sind alle in trockenen Tüchern und wasserdicht." Bruni Kiemer (FW) fragte entgeistert: "Warum gibt er dann jetzt diese Stellungnahme ab?" Trinkls Replik: "Das habe ich mich auch gefragt."

Greppmair zeigte sich auf Nachfrage der SZ überrascht: "Ich wusste nicht, dass das Thema im Gemeinderat behandelt wird. Es wäre vielleicht angebracht, die Betroffenen in so einem Fall darüber zu informieren." Er verwies auf seine Anwälte. Doch dort hieß es, der zuständige Jurist sei nicht im Hause. Zu einer Stellungnahme kam es nicht.

© SZ vom 10.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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