Jubiläum:Tiefe Verbundenheit

Lesezeit: 3 min

In aller Freundschaft: Auf dem Empfang der Gemeinde gratuliert Schwabhausens Bürgermeister Josef Baumgartner seinem Vorgänger Josef Mederer (rechts) zum 70. Geburtstag. (Foto: Toni Heigl)

Wie sehr die Schwabhauser ihren ehemaligen Bürgermeister Josef Mederer auch heute noch schätzen, verdeutlicht der Empfang zu seinem Siebzigsten

Von Renate Zauscher, Schwabhausen

Josef Mederer und Schwabhausen: Seit nunmehr vierzig Jahren besteht zwischen dem ehemaligen Verwaltungsleiter und späteren Bürgermeister der Kommune und der Gemeinde, in der er 33 Jahre lang tätig war, ein ausgesprochen enges Verhältnis - auch wenn Mederer nach wie vor nicht hier sondern in Altomünster lebt. Wie dauerhaft und wie freundschaftlich geprägt diese Verbindung bis heute ist, zeigte sich beim Empfang, zu dem Mederers Nachfolger Josef Baumgartner am Donnerstag anlässlich dessen 70. Geburtstags in das Rathaus eingeladen hatte. Vertreter eines Großteils der über fünfzig Vereine in der Gemeinde waren dazu ebenso gekommen wie heutige und frühere Gemeinderatsmitglieder, kirchliche Vertreter und Träger der Bürgermedaille, Mitarbeiter des Bauhofs und der Verwaltung: Sie alle wollten dem Mann gratulieren, der nach übereinstimmender Meinung aller vor allem während seiner Bürgermeisterzeit, von 1993 bis 2011, sehr viel für die Gemeinde getan hat.

Josef Mederer sei, von zwei Vorgängern im frühen 20. Jahrhundert abgesehen, der einzige Ehrenbürger Schwabhausens, erklärte Josef Baumgartner bei der Begrüßung der Gäste, und er sei nach wie vor "tief in der Gemeinde verwurzelt". Die enorme Resonanz auf die Einladung zum Rathausempfang zeige, wie groß die Wertschätzung Mederers in Schwabhausen sei.

Josef Mederer selbst sprach davon, dass ihm angesichts der vielen Gratulanten, die er vorher schon an der Tür einzeln begrüßt hatte, und des Geburtstagsständchens, das Buben und Mädchen der Schwabhausener Grundschule für ihn sangen, "das Herz aufgeht". Er betonte, dass es ihm in ganz besonderer Weise immer um die Menschen gegangen sei und deshalb auch um den Ausbau einer Infrastruktur, die ein gutes Leben in der Gemeinde ermöglichen sollte. Wenn er sehe, dass die politische Weichenstellung "im Großen und Ganzen zukunftsweisend" gewesen sei, dann bereite ihm das heute große Genugtuung. "Es hat sich gelohnt, sich für die Sache einzusetzen."

Egal, mit wem man anschließend an den offiziellen Teil des Geburtsempfangs ins Gespräch kam: Jeder sprach mit hoher Achtung von Josef Mederer und dem, was er für die Gemeinde geleistet hat. " Josef Mederer hat Geschichte geschrieben", sagt etwa Hildegard Schuster, die als frühere Gemeinderätin und UBV-Vertreterin zwar nicht zur Mederers eigener Fraktion, der CSU, gehörte, dennoch immer eng mit ihm zusammengearbeitet hat. Für sie, so Schuster, sei Mederer immer jemand gewesen, "der sein Augenmerk zuerst auf die Menschen gerichtet hat." Er sei "kein Mann der Sonntagsreden sondern der Tat gewesen", und zwar als Verwaltungsleiter ebenso wie dann als Bürgermeister. Sie persönlich habe ihm viel zu verdanken; er sei für jeden im Gemeinderat, "der das annehmen wollte", ein guter Lehrmeister gewesen und habe gerade im Bereich von Kinder- und Jugendbetreuung, Schule und Familie viel sehr Wichtiges auf den Weg gebracht.

Lob kam aber auch von vielen anderen Seiten. "Der Naturschutz war ihm wichtig", sagt etwa Simon Kellerer, Vorsitzender des Gartenbauvereins Oberroth, und Ernst Spiegel, der vor rund zwanzig Jahren die Erstellung der Ortschronik leitete, bezeichnet Mederer als "sehr kompetent, sehr zuverlässig": Auf sein Wort habe man sich immer hundertprozentig verlassen können.

Der frühere Gemeinderat Gerhard Zecha spricht von Mederers "großer Offenheit für neue Ideen" und die Leiterin der Nachbarschaftshilfe, Immi Battermann-Fischer davon, dass er "immer parat" gewesen sei, wenn Hilfe gebraucht wurde.

Fragt man Josef Mederer selbst nach seiner Beziehung zu Schwabhausen, dann nennt er vor allem "die Menschen hier, mit denen ich immer noch stark und eng verbunden bin". Außerdem lebe ja auch seine Tochter mit ihrer Familie hier und einer der Enkel spiele Fußball in der F-Jugend. Der Empfang mit all den früheren Weggefährten sei für ihn "ein Geschenk" und die Herzlichkeit, der er hier begegne, begeistere ihn.

Geschenke im eigentlichen Sinn wollte Josef Mederer keine bekommen. Dennoch hatte es sich der Eine oder Andere nicht nehmen lassen, etwas mitzubringen: die Machtensteiner etwa eine Schokolade-Nachbildung ihres berühmten Meteoriten und Pfarrer Albert Hack eine "barrierefreie" Bibel in Großdruck, die Mederer als schönen Verweis auf seine jetzige Tätigkeit als oberbayerischer Bezirkstagspräsident betrachtet.

Wer wollte, konnte sich aber auch an einer Geldspende der Gemeinde beteiligen: Sie ist für die karitative Arbeit im Bezirk gedacht - eine Arbeit, die Josef Mederer sehr am Herzen liegt und für die er sich ebenso einsetzt wie früher für "seine" Gemeinde Schwabhausen.

© SZ vom 02.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: