Jubiläum mit Tanz:25 Jahre Knödldrahra

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Die Knödldrahra treten bei einem Volkstanzabend im Karlsfelder Bürgerhaus auf. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Zum Geburtstag zeigt die Volkstanzgruppe, was sie kann

Von Dajana Kollig, Karlsfeld

Mit Knödeln hätten sie nichts zu tun, sagt Getraut Himmel von der Karlsfelder Volkstanzgruppe D'Knödldrahra und lacht. Auch wenn das viele denken würden. Der Knödeldrahner, ein temperamentvoller Volkstanz aus Tirol, war die Inspiration für die Namensgebung der Tanzgruppe, die Gertraud und Gerald Himmler zusammen mit Katharina und Otto Ahamer 1994 ins Leben riefen. An diesem Samstag feiern die Knödldrahra ihr 25-jähriges Bestehen.

Die Idee für den Verein ist durch den Arbeitskreis der Musikschule entstanden, erinnert sich Gertraud Himmler. Jedes Jahr wurde ein Theaterstück vorgeführt, normalerweise von den Kindern. Die hatten aber irgendwann keine Lust mehr und verpflichteten ihre Eltern. Himmler nahm die Sache in die Hand und organisierte die Aufführung von fünf Volkstänzen. Hilfe bekam sie dabei von Katharina Ahamer. Sie und ihr Mann tanzten damals bei den D'Ampertalern in Dachau.

Ursprünglich war die Tanzaufführung als einmalige Veranstaltung gedacht. Die positiven Rückmeldungen vom Publikum hätten sie aber zum Nachdenken gebracht, so Himmler. "Das muss weitergehen", hat der frühere Gemeinderat Georg Froschmeier nach der Aufführung auf die Bühne gerufen. Außerdem habe sie schon immer gerne getanzt. In ihrer Heimat, der Gegend um Rothenburg ob der Tauber, sei der Volkstanz als Tradition viel mehr gepflegt worden.

Gemeinsam mit einigen anderen Paaren gründeten die Himmlers den Tanzverein, auch um an feste Übungszeiten gebunden zu sein. "Man muss dabei bleiben", meint auch Katharina Ahamer, es dauere lange, bis man all die Schritte aus den mehr als zehn verschiedenen Tänzen gut beherrscht. Mit fast 80 Jahren tanzt sie trotzdem noch mit, nur bei den Figuren werde es schwierig. Das kann Gertraud Himmler bestätigen, "wenn die Handhaltung nicht stimmt, kann es gut sein, dass man plötzlich auf dem Boden sitzt", sagt sie. Die Bewegungsmuster seien auch ganz anders als bei den Standardtänzen, deswegen tue man sich gerade am Anfang mit den einfachsten Schritt schwer.

Mittlerweile gehört auch eine Jugendgruppe zu den Knödldrahra. Außerdem organisiert Himmler seit zehn Jahren eine Volkstanz AG in der Grundschule in Karlsfeld. Schritt für Schritt arbeiten sich die Schüler zu den schwereren Tänzen vor. Die Arbeit mit den Kindern habe ihr einen "langjährigen Herzenswunsch erfüllt", sagt Himmler. Es sei auch schön zu wissen, dass das Brauchtum aus dem 16. Jahrhundert nicht ausstirbt, sondern von den zukünftigen Generation weitergegeben wird. Das haben die Knödldrahra auf jeden Fall geschafft, sie sind ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens in Karlsfeld. Auch außerhalb von Karlsfeld kommt die Gruppe gut an. In der Partnerstadt Muro Lucano treten die Knödldrahra regelmäßig auf und vermitteln ein Stück bayrische Kultur weiter.

Am Samstag, 4. Mai, feiern die Knödldrahra ihr 25. Jubiläum - natürlich - mit einem Volkstanz. Diesen führen sie im Saal des Karlsfelder Bürgerhauses auf. Einlass ist um 18.30 Uhr. Interessierte können Karten im Blumenstudio in der Rathausstraße kaufen.

© SZ vom 04.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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