Jazzverein Dachau:Zappelnde Synapsen

Zwar nennt sich das Trio aus Ronny Graupe (Gitarre), Philipp Gropper (Tenorsaxofon, im Bild) und Christian Lillinger (Drums) jetzt schnörkellos Gropper/Graupe/Lillinger und nicht mehr "Hyperactive Kid", doch gemütlich swingenden Jazz darf man sich von dieser Formation nicht erwarten, die am Freitag, 10. November, um 20 Uhr beim jazz e.V. in der Dachauer Kulturschranne zu Gast ist. Ein Musikritiker charakterisierte den Sound ihres neuesten Albums "Riot" von 2016 als "nervös-urbane Improvisationsmusik mit einer spürbaren Abneigung gegen Langeweile." Hier darf gezappelt werden, aber auf höchstem Niveau. Sehr formbewusst geht es bei den drei progressiven Jazzern zu, individuell statt als Reproduktion, fiebrig statt linear, frei, dynamisch und konspirativ. Sie treten nicht auf, sie steigen in den Ring. Jeder für sich, jeder für den anderen, jeder hoch konzentriert und aufnahmebereit für die blitzschnell produzierten Ideen, jeder als Impulsgeber eines musikalischen Clinchs, der zwischen Ruhephasen und Attacke wechselt und sich über weite Strecken bewusst auch auskomponierter Mittel bedient. Karten kann man online reservieren auf info@jazzev.de, sie kosten 22 Euro, für Mitglieder und Schüler ermäßigt.

© SZ vom 09.11.2017 / gsl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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