Investition in Sicherheit:Raser zur Raison bringen

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Die Gemeinde Karlsfeld kauft drei neue Tempoanzeigetafeln

Von Christiane Bracht, Karlsfeld

Die Freude der Karlsfelder war groß, als das Tempolimit auf der Münchner Straße gesenkt wurde. Doch nicht jeder hält sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 Stundenkilometern. Am meisten machen den Karlsfeldern nächtliche Raser zu schaffen. Drei neue Messgeräte sollen nun angeschafft werden, um die Autofahrer zumindest tagsüber zur Räson zu bringen. Mehr als 5000 Euro will sich die Gemeinde das kosten lassen.

Das Bündnis für Karlsfeld hatte die Anschaffung der Anzeigetafeln gefordert. Grund ist der wachsende Verkehr im Ort. Die Fraktionsvorsitzende Mechthild Hofner befürchtet, dass die Konfliktsituationen gerade zwischen Autos und Fußgängern, vor allem mit älteren Menschen oder Kindern, zunehmen könnten. Um das zu vermeiden, müsse man die Autofahrer dazu bringen langsamer zu fahren. Mit Hilfe der Anzeigetafeln könne man vielleicht die Leute, die einfach aus Gedankenlosigkeit oder weil sie es schlicht nicht merken, dazu bringen abzubremsen. Hofner will so "auf nette Art" an das Tempolimit erinnern. Ihre Kollegen in der jüngsten Bauausschusssitzung zeigten sich begeistert von dem Vorschlag.

Der Verkehrsexperte der Gemeinde erinnerte zwar daran, dass man bereits ein solches Gerät habe und dies je nachdem, wo gerade Beschwerden sind, einsetze. Doch die Kommunalpolitiker waren sich schnell einig, dass eins nicht reicht. "Wer rasen will, wird sich von einer Tempoanzeigentafel nicht beeindrucken lassen", gab Bernd Wanka (CSU) zu bedenken. Dennoch plädierte er dafür, gerade die Münchner Straße sowohl am südlichen wie auch am nördlichen Ende mit derartigen Tafeln auszustatten. Diese sollten fest dort installiert werden. Zwei weitere könnten dann überall dorthin verteilt werden, wo es nötig sei. Sie sollten mobil sein. "Für uns als verkehrsgeplagte Gemeinde sind vier Anzeigentafeln das Minimum, fünf wären wünschenswert", sagte er und erhielt viel Zustimmung.

Angeschafft werden sollen nun zwei einfache Modelle, die lediglich den Tachostand der vorbeifahrenden Autos ablesen und ein weiteres, das wie das bereits vorhandene die Geschwindigkeitsüberschreitungen speichert. "Wenn es große Abweichungen gibt, schicken wir die kommunale Verkehrsüberwachung an dem entsprechenden Standort vorbei", erklärte der Verkehrsexperte der Gemeinde.

Im Fokus der Verkehrskontrollen soll nach Ansicht des Gemeinderats neben der Münchner Straße auch die Bajuwarenstraße auf Höhe der Ackerstraße sein, sowie die Allacher Straße auf Höhe der Jägerstraße. Natürlich können auch ganz andere Orte ins Visier kommen. Hofner beklagte im Rahmen ihres Antrags, dass alle Bemühungen den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu gestalten und die Radrouten sicherer zu machen und besser zu vernetzen bislang noch nicht die gewünschte Wirkung gezeigt hätten. Noch steigere sich hauptsächlich der motorisierte Individualverkehr, monierte sie. Vor etwa vier Jahren hatte die Gemeinde deshalb den Verkehrsentwicklungsplan beschlossen und die Überwachung sowohl des ruhenden als auch des fließenden Verkehrs ausweiten wollen.

© SZ vom 05.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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