Interkommunale Zusammenarbeit:Obdachlosigkeit verhindern

Lesezeit: 1 min

Caritas und Gemeinden schließen Vertrag über "Fachstelle Wohnen"

"Was lange währt, wird endlich gut." Mit diesen Worten eröffnete Franz Obesser (CSU) den Termin zur Vertragsunterzeichnung für die Fachstelle zur Verhinderung von Obdachlosigkeit im großen Sitzungssaal des Rathauses Markt Indersdorf. Neben der Marktgemeinde Markt Indersdorf beteiligen sich die Gemeinden Erdweg, Haimhausen, Röhrmoos, Schwabhausen, Vierkirchen und Weichs an der "Fachstelle Wohnen", wie die Stelle kurz genannt wird. Die Trägerschaft der Fachstelle übernimmt der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising. Angesiedelt wird die Stelle im Caritas-Zentrum Markt Indersdorf sein.

Heidi Schaitl, Geschäftsführerin der Caritas-Zentren im Landkreis Dachau, und Lena Wirthmüller, Fachdienstleiterin Soziale Dienste, vertreten die Caritas vor Ort. Bereits vor einem Jahr hatten sie den Bürgermeistern das Konzept der Fachstelle vorgestellt. Inzwischen gab es in allen Gemeinden positive Beschlüsse des Gemeinderats, sich an der Finanzierung der Fachstelle zu beteiligen.

Wichtig ist den Vertreterinnen der Caritas insbesondere, dass betroffene Mieter möglichst frühzeitig erreicht werden, um so einvernehmliche gute Lösungen zwischen Mieter und Vermieter zu erzielen. Auch Vermieter können sich gerne an die Fachstelle wenden, wenn die Miete ausbleibt und sie vermuten, dass ihr Mieter Unterstützungsbedarf hat, um die Miete weiterhin zahlen zu können. Bei Bedarf wird die Fachkraft, die mit 20 Stunden bei der Caritas angestellt sein wird, auch aufsuchend in den Gemeinden tätig sein.

Bürgermeister Obesser betonte, dass ihn insbesondere das Netzwerk des Caritas-Zentrums überzeugt hat: "Die Fachstelle Wohnen kann dadurch vielfältige weiterführende Hilfen vermitteln, wie beispielsweise die Schuldnerberatung oder die Jugend- und Elternberatung." Vertraglich vereinbart ist, dass nach anderthalb Jahren der Erfolg der Fachstelle ausgewertet wird und die Gemeinden dann entscheiden, ob sie den Zwei-Jahres-Vertrag weiter verlängern. Bürgermeister, Vertreter der Gemeindeverwaltung und die Vertreterinnen der Caritas treffen sich jedoch schon in absehbarer Zeit wieder: Sobald die Stelle besetzt ist, soll die konkrete Zusammenarbeit zwischen der Fachstelle und den Gemeindeverwaltungen im Detail vereinbart werden.

© SZ vom 15.06.2020 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: