Integrationsbericht Dachau:Wirtschaft braucht Zuwanderung

Lesezeit: 1 min

Stefan Löwl und Aferdita Pfeifer, Dardan Kolic und Marcos Berdias (von links) stellen den Integrationsbericht vor. (Foto: oh)

Zu diesem Ergebnis kommt der zweite Integrationsbericht

Der Landkreis Dachau wächst weiter jährlich um etwa ein Prozent. Aktuell leben 155 117 Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Dachau - etwa 18 Prozent davon sind ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger. Insgesamt sind es 27 751. Doch noch viel mehr Menschen haben eine Migrationsgeschichte. Neben der fluchtbedingten Einwanderung ist in den vergangenen Jahren insbesondere auch ein erhöhter Zuzug aus dem europäischen Ausland in den Landkreis zu verzeichnen. All diese Personengruppen werden bei der Integrations- und Diversitätsarbeit vor Ort berücksichtigt.

Um die Grundversorgung zu sichern, ist es für jedes Land auf der Welt wichtig, eine große Bevölkerungsdichte im erwerbsfähigem Alter (15 bis 65 Jahre) zu haben. Denn die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind von großer Bedeutung für die Finanzierung der Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung. Im Landkreis Dachau liegt das Wachstum der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bei 1,4 Prozent und ist hauptsächlich auf Ausländerinnen und Ausländer begründet. Das heißt, die Zuwanderung ist elementar für die Wirtschaft und unsere Zukunft.

Auch der zweite Jahresbericht "Integration im Landkreis Dachau 2020" liefert den Beweis, dass Siegel wie etwa "Bildungsregion" und "digitale Bildungsregion Bayern" oder auch die "Modellkommune - weltoffene Kommune" nicht von ungefähr kommen. Der erste Bericht erschien bereits im Oktober 2018. Ziel der Berichtreihe ist es, über die bisherigen Entwicklungen und die aktuelle Situation der Integration zu informieren und für Handlungsfelder und -bereiche zu sensibilisieren. Der Bericht benennt aber auch klare Herausforderungen und gibt hilfreiche Handlungsempfehlungen. Basierend auf dem Integrationsbericht wurde zum Beispiel das Projekt "Mehrsprachige Elternbriefe" initiiert und mit dem Asyl- und Integrationsbeirat gemeinsam entwickelt.

Mit dem zentralen Thema "Schlüsselfaktoren Bildung und Arbeit" beleuchtet der Bericht die frühkindliche Betreuung, schulische Bildung und den Arbeitsmarkt, um speziell hier Perspektiven und Bedarf für die Integrationsbeauftragte und das Bildungsmanagement und Bildungsmonitoring aufzuzeigen. Erstellt wurde der Bericht von der Stabstelle EBI (Ehrenamt, Bildung Integration) des Landratsamtes Dachau. Die Stabstelle EBI entwickelt projektbezogene Maßnahmen, damit alle Landkreisbürgerinnen und -bürger - mit und ohne Migrationshintergrund - passgenaue Ehrenämter, Bildungs- Weiterbildungs- und für ihre individuelle Integration im Landkreis notwendige Angebote finden können. Die Verfasserinnen und Verfasser (Aferdita Pfeifer, Dardan Kolic und Marcos Berdias) untersuchen Bedarfe, spüren Lücken auf und entdecken erfolgreiche Ansätze, die gemeinsam mit Netzwerkpartnerinnen und -partnern wiederbelebt oder weiterentwickelt werden können.

Weitere Informationen unter www.landratsamt-dachau.de/familie-bildung-migration/migration-asyl/integration-im-landkreis.

© SZ vom 01.10.2021 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: