Innovative Kommunalpolitik:Gesunde Haimhausener

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Die Gemeinde macht bei einem Vorsorge-Projekt für Bürger mit

Von Rudi Kanamüller, Haimhausen

Vorbildlich ist die Gemeinde Haimhausen ja schon lange: in Sachen nachhaltiger Energie, bei der Kultur und bei der Flüchtlingsbetreuung beispielsweise. Jetzt will die Gemeinde dem noch ein Fleißkärtchen hinzufügen: als "Gesunde Kommune". Was es damit auf sich hat, das stellten jetzt Fritz Büchler von der AOK Bayern, Günter Neubauer vom Institut für Gesundheitsökonomie der Universität München und Haimhausens Bürgermeister Peter Felbermeier (CSU) vor. Das Projekt "Gesunde Kommune Haimhausen", so erklärt Fritz Büchler von der Direktion München, "ermöglicht eine individuelle Gesundheitsförderung für alle Haimhauser Bürger und Bürgerinnen." Die AOK unterstützt dieses Projekt im Rahmen der Gesundheitsprävention mit einer Summe in Höhe von 32 310 Euro. Büchler sagt: "Das gemeinsame Konzept soll die Gesundheit der Gemeindebevölkerung verbessern und die Lebensqualität in einer sozialen Gemeinschaft weiterentwickeln."

"Wir fordern da schon etwas"

Die Gemeinde Haimhausen sei die erste Gemeinde im Landkreis, die sich an die Geschichte ran traue. "Wir fordern da schon etwas." Vorhandene kommunale Angebote würden im Rahmen des Projektes überprüft und neue regionale Ideen und Produkte entwickelt. Die gesundheitsfördernden Maßnahmen würden dann "individuell auf die Haimhauser zugeschnitten". Dies wiederum ist ganz im Sinne von Bürgermeister Peter Felbermeier, der hier kein Projekt um des Projektes willen durchziehen möchte. "Das Ganze soll ein Auftrag an den Gemeinderat sein, die Sache dann auch entsprechend umzusetzen", sagt Felbermeier.

Basis dieses präventiven Gesundheitsprojekts ist in der ersten Stufe eine Bedarfsanalyse, die die Problemfelder für die Gesundheit der Haimhauser Bürger aufzeigt. Dazu wurden von der Gemeinde insgesamt rund 2600 Fragebögen, die vom Institut für Gesundheitsökonomie entwickelt wurden, über das Gemeindeblatt bereits im Juni an die Bevölkerung verteilt. Vorbereitet wurden die Haimhauser auf das anstehende Projekt in einer Bürgerversammlung.

"Mit einem Rücklauf in dieser Form haben wir nicht gerechnet"

Alle Beteiligten sind denn auch sehr zufrieden mit der Resonanz aus der Bevölkerung. Über 200 Fragebögen sind bis Ende Juli dieses Jahres ausgefüllt an die Gemeinde zurückgekommen. Dies sei insofern bemerkenswert, sagt Neubauer, als es sich bei der Erhebung "um keine Betroffenheitsbeteiligung" handle und auch die Haimhauser Bevölkerung inklusive der Ortsteile in etwa repräsentativ abgebildet werden könnten. Felbermeier erklärt: "Mit einem Rücklauf in dieser Form haben wir nicht gerechnet."

Derzeit werden die ausgefüllten Fragebögen in der zweiten Projektstufe vom Institut für Gesundheitsökonomie der Universität München detailliert ausgewertet. Die Fragestellung lautet dabei: Wie geht es weiter? In dieser Stufe werden auch diverse Institutionen wie Heimleitungen, Kindergärten, Senioreneinrichtungen und Schulen befragt. Erste Ergebnisse sollen dann, so Neubauer, Mitte November präsentiert werden. "Am Ende soll dann ein Konzept stehen mit "konkreten Maßnahmen", verspricht der Experte. In diesem Zusammenhang wurde ein konkreter Wunsch laut: "Eigentlich müssten bei so etwas alle Kassen zusammenwirken."

© SZ vom 17.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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