Die FDP spürt Aufwind. Die Jahre des Dahindümpelns sind vorbei - auch im Landkreis Dachau. Im vergangenen halben Jahr habe die Partei fast 25 Prozent Mitgliederzuwachs, sagt der stellvertretende Vorsitzende des Ortsverbands Dachau, Frank Sommerfeld. Diese Aufbruchstimmung wollen die Liberalen nun nutzen, um sich breiter aufzustellen. Ende Januar soll in Karlsfeld ein neuer Ortsverband gegründet werden. Für die Partei ist das ein wichtiger Schritt, um im Landkreis präsenter zu werden, ist Karlsfeld doch immerhin die zweitgrößte Gemeinde im Landkreis. Ein dreiköpfiger Vorstand ist vorgesehen und Interessenten gibt es auch bereits. Auch in Petershausen wohnen viele neue engagierte Mitglieder, die ebenfalls über die Gründung eines FDP-Ortsverbands nachdenken. In den ersten Monaten des neuen Jahres wollen die Aktiven dies in Angriff nehmen, berichtet der Kreisvorsitzende und Stadtrat Christian Stangl.
"Es ist erstaunlich, aber wir haben vom Abbruch der Jamaika-Verhandlungen profitiert", sagt Sommerfeld. Geärgert habe ihn zwar, dass die FDP zunächst in den Medien nie über die Gründe dafür geredet habe, aber jetzt finde er den Schritt richtig. Die anderen Parteien seien einfach der FDP zu wenig entgegengekommen, sagt er. Diese Ansicht teilten auch seine Parteifreunde. Als Grund für den enormen Aufschwung bei den Liberalen sieht Sommerfeld, dass sich die Partei in ihrer außerparlamentarischen Zeit wieder ein "bisschen neu erfunden hat" und dass es keine großen Hierarchien gebe. "Es ist ganz basisnah. Jeder kann sich einbringen, und es gibt kurze Wege zu den Leuten im Bundestag", das habe viele Aktive im Landkreis angelockt, die sich engagieren wollten.