Illegales Sprayen:"Über die Konsequenzen wird nicht nachgedacht"

Der pädagogische Mitarbeiter des JUZ Simon Schafflik über illegales Sprayen und den Versuch, das präventiv zu verhindern

Interview von Andreas Förster, Dachau

Bei den Workshops des Streetart-Fördervereins "Outercircle" werden Jugendlichen Flächen und Material zum legalen Sprayen bereit gestellt. Simon Schafflik ist pädagogischer Mitarbeiter des JUZ Dachau-Ost. Im Interview mit der SZ erzählt er, wie er und sein Team versuchen, die Teilnehmer der Workshops für das Thema illegale Graffiti im öffentlichen Raum zu sensibilisieren .

SZ: Wo kann man bei Ihnen legal sprayen?

Simon Schafflik: Wir veranstalten Workshops, bei denen wir den Jugendlichen Leinwände und Farbe zur Verfügung stellen. Da können sie sich ausprobieren. Genauso an unserem Unterstand, das ist ein Betonhäuschen mit Überdachung auf unserem Gelände. Auch das ist als Übungsfläche gedacht und wird viel und gern genutzt.

Sprechen Sie mit den Jugendlichen über das Thema illegale Graffiti im öffentlichen Raum?

Wenn es sich anbietet schon. Zum Beispiel dann, wenn Schmierereien unser Haus oder direktes Umfeld betreffen. Die Jugendlichen sind meistens erst einmal schockiert, welche Konsequenzen da drohen können. Darüber haben sie in aller Regel noch nie nachgedacht.

Haben Sie schon einmal jemanden erwischt?

Einmal haben wir es herausgefunden und diejenigen vor die Wahl gestellt: Entweder ihr macht das alles wieder sauber, oder wir regeln das über die Polizei. Sie haben sich für die erste Lösung entschieden.

Wie gehen Sie präventiv mit dem Thema um?

Wir sagen ihnen, was wir erwarten: Wenn sie hier sprayen wollen, muss das in Absprache mit uns erfolgen. Wir haben ein Kontingent an Farben und Zubehör, dass sie nur benutzen dürfen, wenn wir vorher Bescheid wissen. Das funktioniert auch meistens sehr gut.

© SZ vom 02.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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