Hoftheater Bergkirchen:Paul Abraham und "Tschick"

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Zu gleich zwei Premieren lädt in dieser Woche das Hoftheater Bergkirchen ein. An diesem Mittwoch, 15. November, um 20 Uhr, ist in der Kulturschranne Dachau Operettenzeit. Das Hoftheaterensemble begibt sich unter dem Titel "Ich hab' ein Diwanpüppchen" auf Spurensuche nach dem Operetten- und Filmmusikkomponisten Paul Abraham. Mit seinen Operetten "Viktoria und ihr Husar", "Die Blume von Hawaii" und "Ball im Savoy" eroberte dieser Anfang der 1930er-Jahre die Bühnen Europas. Er war zu dieser Zeit der erfolgreichste Komponist der Welt und inszenierte sich im Stile eines Popstars. Doch die Nazis vertrieben ihn aus Berlin und bald auch aus Europa. Das Hoftheater-Ensemble zeichnet eine kleine Biografie des Komponisten mit seinen bekanntesten Arien, Duetten und in Texten. Mit dabei sind Janet Bens, Bernhard Schneider, Helena Schneider und Tobias Zeitz. Am Klavier werden sie begleitet von Petra Morper. Es liest Herbert Müller.

Am Samstag, 18. November, um 20 Uhr heißt es dann im Hoftheater Vorhang auf für "Tschick". Das Theaterstück nach dem Jugendbuch von Wolfgang Herrndorf ist eines der meistgespielten Stücke im deutschsprachigen Raum in den letzten Jahren. Die Reise zweier Jugendlicher im geklauten Lada ohne Karte und Kompass durch die sommerlich glühende Provinz erinnert an die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn. Ein "Roadmovie" voller Freiheit, Abenteuer und ein bisschen Wehmut. Es ist der erste Tag der Sommerferien. Die Mutter des 14-jährigen Maik ist beim jährlichen Entzug, sein Vater mit jugendlicher Geliebter auf Geschäftsreise, der Rest der Klasse eingeladen bei der Geburtstagsfeier der Jahrgangsschönsten. Und Maik allein mit Villa, Pool und 200 Euro Taschengeld. Da taucht Tschick vor Maiks Haustür auf, in einem geklauten Lada. Tschick ist noch neu in Maiks Klasse, ein Proll aus der Hochhaussiedlung, öfters betrunken, möglicherweise Russenmafia. Trotzdem steigt Maik ein. Zuerst wollen die beiden noch Richtung Walachei, Tschicks Familie besuchen, aber schon bald fahren sie einfach drauflos, die Fenster offen, als Soundtrack die einzig verfügbare Kassette, Richard Claydermans "Solid Gold Collection". In der Inszenierung von Ansgar Wilk spielen Patrick Brenner, Jonathan Kramer, Lisa Wittmer und Ansgar Wilk.

© SZ vom 15.11.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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