"Helfer vor Ort":Lückenlose Rettungskette

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Markus Weber, Leiter der neuen Helfer-vor-Ort-Gruppe, die in Odelzhausen stationiert wird. (Foto: OH)

Eine neue Helfer-vor-Ort-Gruppe des Roten Kreuzes betreut Odelzhausen, Sulzemoos und Pfaffenhofen an der Glonn

Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) in Dachau richtet am 1. April in den Gemeinden Odelzhausen, Sulzemoos und Pfaffenhofen a. d. Glonn eine Helfer-vor-Ort-Gruppe ein. Damit kann das Rote Kreuz eine lückenlose Rettungskette im Landkreis und darüber hinaus anbieten, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Es ist bereits die achte Helfergruppe des BRK im Landkreis und diese stellt eine ehrenamtliche Ergänzung zur Rettungswache Odelzhausen dar. Damit schaffe das BRK Dachau zusätzliche Sicherheit für die Bürger in der Region, heißt es, falls der Odelzhausener Rettungswagen bereits im Einsatz sei und ein zusätzlicher Rettungswagen aus Dachau oder Markt Indersdorf angefordert werden müsse.

"Das entstehende Zeitfenster bei einem zusätzlichen Einsatz wollen wir mit dem 'Helfer vor Ort' auffangen", betont der Leiter des Rettungsdienstes, Dennis Behrendt. Mit lebensrettenden Maßnahmen dient der Helfer vor Ort der Überbrückung, bis der Rettungsdienst da ist, denn mitunter kann es bis zu 15 Minuten dauern, bis Rettungswagen und Notarzt zum Einsatzort kommen. Damit werden durchschnittlich sieben wertvolle Minuten gewonnen. "Bei einem Herzstillstand können diese Minuten ein Leben retten", sagt Markus Weber. Der Rettungssanitäter lebt in Odelzhausen und leitet das neue Team zusammen mit Miriam Ernst und Sebastian Siemens. Das Ersthelferteam arbeitet ehrenamtlich und unentgeltlich. Die Kosten für Einsätze werden nicht von den Krankenkassen getragen, sondern ausschließlich über Spenden finanziert. Die Ausbildung des Teams übernimmt der BRK-Kreisverband. "Durch Synergieeffekte mit der Rettungswache Odelzhausen stellen wir eine hohe Professionalität unseres ehrenamtlichen Dienstes sicher", sagt Dennis Behrendt.

Der BRK-Kreisvorsitzende, Landtagsabgeordneter Bernhard Seidenath (CSU), betont: "Lebensrettende Maßnahmen können so schon früher eingeleitet werden. Und bei einem Herzstillstand sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit jede Minute um zehn Prozent. Den ehrenamtlich Engagierten kann man nicht genug für ihren Einsatz danken." BRK-Kreisgeschäftsführer Paul Polyfka ergänzt: "Damit leistet der Kreisverband nicht nur eine weit über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehende Fürsorge für die Bürgerinnen und Bürger, sondern nimmt auch die Rolle des Vorreiters und Qualitätsführers ein."

Lückenlos und rasch helfen zu können, habe sich das BRK Dachau schon lange zur Aufgabe gemacht. Im Juli 1993 wurde in Haimhausen der erste "Helfer vor Ort" im Landkreis ins Leben gerufen, im Oktober folgte Petershausen, danach Schwabhausen, Altomünster, Vierkirchen und Hilgertshausen-Tandern. Mit dem First Responder des Technischen Hilfswerks (THW), der in Bergkirchen stationiert ist, schließt sich die Rettungskette im ländlichen Raum. Seit 2018 gibt es auch einen "Helfer vor Ort" im Dachauer Stadtgebiet - ein Novum für eine Große Kreisstadt in Bayern.

Das Team Odelzhausen sucht noch Verstärkung, auch wenn es nur einmal im Monat ist. Interessenten melden sich bei Benjamin Sanchez, Servicestelle Ehrenamt des BRK-Kreisverbandes Dachau, per E-Mail: engagement@kvdachau.brk.de.

© SZ vom 25.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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