Hebertshausen:Anrufsammeltaxi wird auch 2017 weiterbetrieben

Die Linie 7270 hat sich bewährt. Sorge bereitet der Gemeinde Hebertshausen aber die Finanzierung.

Der S-Bahnhof der Gemeinde Hebertshausen liegt am Rand des Dorfs. Weil kein Linienbus zur Bahn verkehrt, verbindet seit vergangenem Jahr ein Anrufsammeltaxi (AST) als Linie 7270 die Bahnhöfe Röhrmoos und Hebertshausen und fährt auf Anruf auch die kleinen Ortsteile an. Ein System, das funktioniert: Allein im Dezember wurden 347 Fahrgäste gezählt. "Eine von zwei starken Linien im Landkreis", betont Bürgermeister Richard Reischl (CSU). Das Angebot, das zunächst in einer Testphase läuft, soll deshalb bis Ende 2017 verlängert werden. Das hat der Gemeinderat mit großer Mehrheit beschlossen.

Ob die Linie 7270 langfristig zu einem festen Angebot im Verkehrsverbund wird, ist damit aber nicht gesagt. Denn derzeit wird das Taxi mit öffentlichen Zuschüssen massiv gefördert. Hebertshausen und Röhrmoos teilen sich nur die übrigen Kosten von jährlich gut 20 000 Euro nach Einwohner- und Fahrgastzahlen. Weil vor allem viele Mitarbeiter des Franziskuswerks Schönbrunn das AST auf Röhrmooser Gebiet nutzen, ist der Hebertshausener Anteil mit 7500 Euro überschaubar. Sollte die staatliche Förderung aber wegfallen, müsste die Gemeinde 31 000 Euro tragen. "Das wären elf Euro pro Fahrt", hat Martin Gasteiger (FW) ausgerechnet. Zu viel, waren sich die Gemeinderäte rasch einig. Fällt der Zuschuss weg, wird die Gemeinde wegen der langen Kündigungsfristen das MVV-Ruftaxi noch ein Jahr voll aus eigener Kasse finanzieren, danach aber einstellen.

Auf Anregung von Thomas Götter (FW) wird die Verwaltung sofort mit Röhrmoos verhandeln, die Kosten noch stärker nach Fahrgästen zu berechnen. Denn obwohl nur jeder fünfte Rufbus-Passagier aus der Gemeinde kommt, trägt Hebertshausen bisher ein Drittel der Kosten.

© SZ vom 12.05.2016 / pes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: