Hebertshausen:Neuer Glanz fürs Gotteshaus

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Die Bauarbeiten rund um Sankt Georg werden auch die Grabbesitzer stark betreffen. (Foto: Toni Heigl)

Die Kirche Sankt Georg samt Kirchberg zu sanieren, ist ein ehrgeiziges Projekt: Es kostet viel Geld, ist technisch kompliziert und dauert drei Jahre. Und doch, die Gemeinde freut sich schon jetzt auf die Fertigstellung

Von Petra Schafflik, Hebertshausen

Seit Jahren wird geplant, konzipiert, beraten und entworfen. Nun nimmt die umfassende Neugestaltung und Sanierung von Kirchberg und Kirche Sankt Georg konkrete Gestalt an. Architekt Florian Heim vom beauftragten Münchner Büro Heim Kuntscher präsentierte dem Gemeinderat jetzt einen Zeitplan. Danach werden vorbereitende Rodungsarbeiten am Kirchberg im Herbst vorgenommen. Das gesamte von Kirche und Kommune gemeinsam realisierte Projekt ist von Frühjahr 2016 an in drei Bauphasen bis 2019 geplant. Deutlich wurde, dass das komplexe Vorhaben wohl noch für manch unliebsame Überraschung gut ist. So sind jetzt bei der Bauplanung bisher unbekannte Schäden an der Kirchtreppe sichtbar geworden, welche die Treppensanierung teurer machen. Dennoch stimmte der Gemeinderat dem Realisierungskonzept mehrheitlich zu, die beiden SPD-Räte votierten wegen der hohen Kosten dagegen.

Tatsächlich gibt die Gemeinde viel Geld aus für dieses Vorhaben, an dessen Ende der das Ortsbildprägende Kirchberg samt der denkmalsgeschützten Kirche Sankt Georg in neuem Glanz erstrahlen soll. Doch das ehrgeizige Vorhaben gestaltet sich aufwendig. Allein die Sicherung des absturzgefährdeten Kirchbergs, die allen anderen Arbeiten vorausgeht, gilt als technisch schwierig. Ingenieurin Anneliese Hagl erläuterte, wie per Hochdruckinjektionsverfahren das alte Mauerwerk stabilisiert werden soll. Mit Rücksicht auf die Grabanlagen wird von einer Arbeitsplattform aus gearbeitet, die außerhalb des Friedhofs vor der Mauer eigens aufgebaut werden soll. Die Arbeiten an der Stützmauer beginnen im kommenden Frühjahr, zeitgleich wird die neue Aussegnungshalle der Gemeinde im Friedhof gebaut. Beide Teilvorhaben sollen bis Frühjahr 2017 abgeschlossen sein. Dann startet die Sanierung der denkmalgeschützten Kirche, die zwei Jahre lang andauert. Zuletzt wird das Umfeld bis hinunter zum Vorplatz der neuen Pfarrkirche am Fuß des Kirchbergs hergerichtet und neu angelegt.

Sorge bereitet den Gemeinderäten, dass der Kostenrahmen gesprengt werden könnte. Im Haushalt sind 450 000 Euro eingeplant, die als Zuschuss an die Erzdiözese fließen für die kirchlichen Teilprojekte, nämlich Sanierung von Stützmauer und Gotteshaus. Für den Neubau der Aussegnungshalle und die Sanierung der Kirchtreppe, die von der Gemeinde voll finanziert werden müssen, hat Kämmerer Alto Weigl weitere 1,13 Millionen Euro kalkuliert. Der eine oder andere unerwartete Kostenfaktor werde noch auftauchen, räumte Bürgermeister Richard Reischl (CSU) ein. Schließlich handle es sich um alte Bausubstanz in schwieriger Hanglage. Eine erste Überraschung ist bereits offenkundig geworden. Die Kirchtreppe ist stärker geschädigt als zunächst gedacht, die Sanierung wird statt der kalkulierten 300 000 Euro nun 560 000 Euro kosten. Allerdings könnte der Bau der neuen Aussegnungshalle um 130 000 Euro unter der Kostenschätzung liegen, beruhigte der Bürgermeister.

Die Bauarbeiten rund um Sankt Georg werden die Grabbesitzer stark betreffen. Bei den Grabstellen im Süden und Osten des Friedhofs müssen Grabsteine umgelegt, Umfassungen abgebaut und die Gräber eine Zeit lang abgedeckt werden, informiert die Kirchenverwaltung in einem Schreiben an die Betroffenen. Nach den Bauarbeiten sollen alle Grabstellen wieder hergerichtet und für die Besitzer kostenlos neu bepflanzt werden. Die Gemeinde will in einer Versammlung im September die Grabbesitzer noch im Detail informieren.

© SZ vom 25.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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